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Die Werbetasche „Lufthansa“. Diese Werbetasche besteht aus den gebrauchten Leder-Sitzbezügen der Linienfluggesellschaft Lufthansa. Dieses trendige Werbemittel wirkt nicht nur sehr authentisch, es bietet auch viele Extras. Beispielweise enthält es ein ausgepolstertes und auch herausnehmbares Laptop-Fach oder auch ein Fach für ihr Handy. Stifte und eine rückseitige Schlaufe für einen Trolley finden selbstverständlich in Ihrem Werbeartikel auch einen Platz. Auch bei dem Umhängegurt wird das Original eingesetzt. Auch die Gürtelschnalle ist ein Original aus dem Flugzeug. Natürlich findet Ihre individuelle Werbung auch einen Platz. Ihr Werbeträger kann bestickt, beflockt oder ganz einfach bedruckt werden. Dieses einzigartige und individuelle Werbeprodukt kann sehr gut zu Promotionzwecken genutzt werden, aber auch zu anderen Veranstaltungen wie in einer Messe oder auch an der Tag der offenen Tür. Wählen Sie einfach die gewünschte Menge Ihrer Wunschartikel unter Beachtung der zulässigen Mindestmenge aus und lassen Sie darauf nur noch Ihr Firmenlogo aufdrucken. Gerne setzen wir auch Ihr spezifisches Logo oder Slogan um.
Kugelschreiber gehören zu den beliebtesten Werbeträgern. Viele Unternehmen wenden diese Art der Werbung vor allem dann an, wenn sie mit Privatpersonen zusammenarbeiten. Kugelschreiber (als Beispiel Bild: Kugelschreiber) werden in fast allen Lebenslagen benötigt und somit von beinahe jedem, sicher auch Ihnen, verwendet. Wird ein firmeneigenes Logo oder ein Schriftzug aufgedruckt, trägt sich diese Werbung sprichwörtlich von A nach B. Dabei ist es nicht wichtig, dass ein Unternehmen unmittelbar mit dem eigentlichen Schreibwerkzeug zu tun hat. Es geht schlicht um die Weitergabe des Firmennamens. Kugelschreiber (Beispielbild: Werbe Kugelschreiber) sind Allrounder, wie Sie wissen. Wie oft muss man sich etwas notieren und hat dann keinen Stift zur Hand. Heutige Unternehmen wissen um diesen Umstand und nutzen die kleine Marktlücke für sich gezielt aus. Oftmals werden Kugelschreiber sogar kostenlos verteilt, denn im Handel bekommt man sie schon recht günstig zu kaufen. Steht man also vor der Frage, ob man Geld ausgibt oder nicht, wird man wohl auf die kostenlose Variante zurückgreifen. Die wenigsten stört es dann, dass sich auf einem geschenkten Kugelschreiber (Beispielbild: individueller Kugelschreiber) der Schriftzug oder das Logo eines Unternehmens befindet. Auch die Unternehmen wissen, dass nicht jeder, dem sie einen Kugelschreiber schenken, für das Unternehmen Werbung machen möchte. Aber ob bewusst oder unbewusst, Sie reichen den Firmennamen weiter, indem Sie das Schreibgerät mit sich tragen und verwenden. Somit ist zum einen dem Unternehmen geholfen, ohne dass ihm große Aufwendungen entstanden sind und zum anderen Ihnen als Kunde, der sich über ein kleines nützliches Geschenk freut und direkt oder indirekt Werbung für das Unternehmen macht.
Leder
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leder ist eine durch Gerbung chemisch haltbar gemachte Tierhaut, deren natürliche Faserstruktur weitgehend erhalten ist. Es wird zwischen den Begriffen Leder und Pelz (Pelzfell) unterschieden. Leder wird meist aus der Lederhaut (anderer Name Dermis) genannten Hautschicht gewonnen. Diese gliedert sich ihrerseits in die nach außen liegende, der Lederoberfläche ihr glattes Aussehen gebenden Papillarschicht und die darunter liegende, für die mechanische Festigkeit verantwortliche Retikularschicht. Die Papillarschicht mit ihrer sehr feinen Faserstruktur ergibt am fertigen Leder die Narbenseite oder kurz “den Narben”. Die grobfasrige Retikularschicht wird als Aas- oder Fleischseite bezeichnet. Während z. B. Spaltleder nur aus der Retikularschicht besteht, werden beispielsweise Skivers, das sind sehr dünne Schafleder, fast nur von der Papillarschicht gebildet.
Die Körperhülle von Rind, Ross, Büffel, Esel, also alles von größeren Tieren und auch die vom Schwein, wird im rohen ungegerbten Zustand ebenso wie als Leder als Haut bezeichnet. Die Hülle von kleineren Tieren wie z. B. Kalb, Ziege, Schaf, etc. wird grundsätzlich Fell genannt. Sind nach der Gerbung die haarbildende Oberhaut oder Epidermis und Haare noch erhalten, spricht man von Pelz oder Pelzfellen.
Nach dem Enthäuten liegen die Häute und Felle meist flach vor. Bei kleinen Tieren, vor allem bei Pelzfellen, wird die Haut manchmal schlauchförmig als Balg abgezogen.
Inhaltsverzeichnis
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Leder ist ein geschmeidiges, zähes, relativ festes, haltbares und vielseitig einsetzbares Material. Es ist relativ undurchlässig für Wasser, trotzdem ist es atmungsaktiv, d. h. ausreichend durchlässig für Luft und Wasserdampf.
Für die technische Beschreibung und Qualitätsbeurteilung von Leder sind die Dichte (spezifisches Gewicht), die Zugfestigkeit, die Dehnbarkeit, die Bruchfestigkeit des Narbens, die Wasser- und Luftdurchlässigkeit, die Lichtbeständigkeit und die Schrumpfung entscheidend. Neben diesen physikalischen Werten werden auch chemische Werte wie Fettgehalt, Schrumpfungstemperatur im nassen Zustand, Gerbstoffgehalt, Waschbarkeit, Säuregehalt, etc. beurteilt. Für die chemischen und physikalischen Parameter gibt es für die meisten Lederarten entsprechende Richtwerte.
Schwer oder gar nicht messbar sind Eigenschaften wie Weichheit, Struktur und Griff und auch die Optik. In der Praxis sind diese Eigenschaften für eine Entscheidung, ob und welches Leder verwendet wird, oft ebenso wichtig wie die technischen Parameter.
Als Boxcalf wird das vom Kalb gewonnene Leder bezeichnet. Der größte Teil der hochwertigen Herrenschuhe wird aus ihm gefertigt. Boxcalfleder fühlt sich schmiegsam an und ist dabei trotzdem straff. Die Rechtsseite ist von einer Maserung außerordentlich feiner Narben geprägt, die ihm ein schönes Muster verleiht.
Bei Chevreau handelt sich um ein chromgegerbtes und durchgefärbtes extrem feines Oberleder. Seine Oberfläche ist glatt, weich, geschmeidig und weist eine charakteristische Faltenbildung auf. Am besten ist es, wenn es von jungen Zicklein stammt. Ältere Exemplare weisen stärkere und gröbere Narben auf.
Cordovan bezeichnet die Hinterpartie von Rosshäuten die die sogenannten Shells oder butts (Kruppen) enthält. Der Name wurde von der spanischen Stadt Córdoba abgeleitet, wo sich einst auf die Herstellung von Ziegenleder unter dem gleichen Namen spezialisiert wurde. Seine Stärke liegt zwischen 1,6 und 1,8 Millimetern, steht jedoch der Geschmeidigkeit von Boxcalfleder in nichts nach. Dennoch ist Cordovan im oberen Lederpreissegment anzufinden. Zum einen geht das Angebot an Rohware stetig zurück und zum anderen ist das von der Hinterpartie eines Pferdes gewonnene Leder recht minimal.
Für die Herstellung von Krokodilleder wird vornehmlich die Haut von Krokodiljungtieren verwendet. Bei ausgewachsenen Exemplaren sind die Schuppen bereits zu groß und kräftig. Sie würden bei der Verarbeitung leicht brechen.
Geringer in der Qualität und von daher oft in Straßenschuhen des niedrigen Preissegments zu finden, kommt Schweinsleder nicht an die Sorten von Pferd, Ziege oder Rind heran. Trotzdem ist Schweinsleder durchaus strapazierfähig und formbeständig, was es für die Verarbeitung in gebrauchsfestem Schuhwerk geradezu prädestiniert. Meist ist das glänzende Leder an seinem charakteristischen und durch die Papillen bedingten Narbenbild zu erkennen.
Wie der Name schon sagt, wird Rindbox aus Rinderhäuten gefertigt. Es ist das Ausgangsmaterial für festeres Gebrauchsschuhwerk, da es eine massive Struktur aufweist und dabei trotzdem biegsam bleibt. In Gerbart und Zurichtung entspricht es dem Boxcalf, unterscheidet sich jedoch in der Faserdicke deutlich und ebenso in seiner Fläche.
Leder setzt sich je nach Herstellungsverfahren verschieden zusammen. Die eigentliche Ledersubstanz kann prozentuell schwanken. Ein pflanzlich gegerbtes Leder hat einen höheren Gerbstoffgehalt und somit eine Ledersubstanz von 38 bis 46 Prozent, ein chromgegerbtes Leder dagegen kann bis zu 72 Prozent Ledersubstanz aufweisen. Die Alaun- und die sämischgegerbten Leder liegen dazwischen.
Daneben wird immer auch der Wassergehalt des Leders begutachtet. Leder ist hygroskopisch und daher ist der Wassergehalt immer auch abhängig von der umgebenden Luftfeuchte. Bei pflanzlich gegerbtem Leder liegt er um 14 Prozent, bei mineralgegerbtem Leder etwas höher um 18 Prozent. Steigt der Fettgehalt im Leder, so sinkt der Wassergehalt. Die Wassermenge im Leder bestimmt dessen Reißfestigkeit, Griff, Stand, Gewicht und Elastizität.
Der Fettgehalt des Leders hängt auch davon ab, von welchem Tier die Haut stammt. Normalerweise liegt der Naturfettgehalt der Haut bei ca. 1 Prozent; eine Ausnahme ist Schafleder, das bis zu 12 Prozent Naturfettgehalt aufweist. Während der Fettung im Herstellungsprozess kann ein Fettgehalt von bis zu 50 Prozent erreicht werden. Der Fettgehalt beeinflusst ebenso wie der Wassergehalt die Eigenschaften des Leders: Reißfestigkeit, Elastizität, Wasseraufnahmevermögen, etc.
Wichtig ist auch der Gehalt an gebundenem Gerbstoff. Darunter versteht man, den an die Proteine der Haut gebundenen Gerbstoff in Relation zur Hautsubstanz. Pflanzlich gegerbtes Leder enthält 24 bis 32 Prozent, mineralgegerbtes Leder 4 bis 6 Prozent und fettgegerbtes Leder 12 bis 18 Prozent gebundenen Gerbstoff.
Daneben findet man in Leder verschiedene Mineralien, die aus dem Herstellungsprozess (Äschern, Gerben) stammen. Normalerweise ist der Mineralstoffgehalt bei pflanzlich gegerbtem Leder unter zwei Prozent, der des mineralisch gegerbten zwischen sieben und neun Prozent.
Einen einmaligen Einblick in die Vielfältigkeit steinzeitlicher Lederbearbeitung bietet die 5300 Jahre alte Gletschermumie „Ötzi“. Seine Schuhe, Oberbekleidung und Mütze waren aus verschiedenen Ledern hergestellt, deren Behandlung durch Fett- und Rauchgerbung festgestellt werden konnte. Noch etwas älter ist ein 2008 entdeckter Lederschuh aus Armenien. Er wurde in der Höhle Areni I (Provinz Wajoz Dsor) in kupferzeitlichen Schichten entdeckt und mit der Radiokohlenstoffdatierung zwischen ca. 3630–3380 v. Chr. datiert.[3]
Lange vor der Zeitenwende waren lederne Gegenstände auch in Ägypten, in Mesopotamien und bei den Israeliten in Gebrauch. Die pflanzliche Gerbung war schon im 4. Jahrtausend v. Chr. im alten Ägypten bekannt. Auf dem Sarkophag von Ti, einem reichen Ägypter, der etwa zwischen 2850 v. Chr. bis 2700 v. Chr. gestorben ist, kann man Szenen mit Gerbern erkennen.
In der Zeit des römischen Imperiums wurde viel Leder für die Herstellung der Ausrüstung der römischen Legionäre verwendet. Die Produktion wurde vor allem in Rom durch eine Zunft der Leder- und Hautverkäufer aus Ostia geregelt. Der Lederhandel war u. a. auch einer der Gründe für die punischen Kriege; Karthago war ein Zwischenhandelsplatz zwischen den Märkten Nordafrikas und denen des Mittelmeers und hatte dadurch das Monopol für den Lederhandel in Europa und im Mittelmeerraum.
Vom 3. Jahrhundert an war der Lederhandel unter römischer Aufsicht. Vermutlich waren Südfrankreich und Spanien die Produktionszentren dieser Zeit. Dieses bestätigen vor allem Funde in Botonita (Zaragoza); dort wurden größere Mengen Kalk, Schwefel und andere chemische Produkte gefunden, die vermutlich zum Gerben verwandt wurden. In den Ausgrabungen in Contrebia Belaisca wurden ebenfalls Beweise für die Existenz der Lederherstellung aus der Epoche zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. gefunden.
Später, nach dem Sturz des Römischen Reichs im Jahr 476, übernimmt Karl der Große die Gesetzgebung hinsichtlich der Lederherstellung und deren Handel. Er belegt einige Produkte mit einer Steuer. In dieser Zeit war das Leder relativ grob verarbeitet und stammte meist aus einem nahen Einzugsgebiet, obwohl in Einzelfällen Leder auch importiert wurde.
Im Mittelalter war die Produktion von Leder in Vorderasien und Nordafrika sehr viel weiter fortgeschritten als in Europa, sowohl was die Quantität als auch was die Qualität anbetraf. Erst 1749 wurde die erste Saffianleder-Fabrik im Elsass errichtet. Für die Mode dieser Zeit wurde oft Leder aus Sibirien importiert.
Die Herstellung einzelner Lederarten war in Deutschland lange Zeit einzelnen Regionen oder Städten vorbehalten:
Die Geschichte der Lederwarenfertigung wird im Deutschen Ledermuseum in Offenbach dokumentiert.
Leder hat früh auch eine Bedeutung im Bereich der Bekleidung erreicht, wie es z. B. die Cowboys zeigen, die das Leder aufgrund seiner Resistenz gegen Wind und Wetter bevorzugten. Auch die ersten Piloten- und Motorradfahrerhelme waren aus diesem Material. Außerdem wurde die Lederbekleidung oft mit Heavy-Metal-Gruppen assoziiert.
Im 19. Jahrhundert findet man in der Literatur verschiedene Hinweise auf Leder, in denen vor allem auch seine Verwendung im Bezug auf die menschliche Fantasie eine Rolle spielt, einschließend sexueller Ausrichtungen. So hat sich z. B. Leopold von Sacher-Masoch, von dessen Nachnamen sich der Masochismus ableitet, sehr von der erotischen Seite des Leders angezogen gefühlt. Dies beweist er in seinen Romanen Venus im Pelz und Falsches Hermelin. Im Bereich BDSM ist die Verwendung von Lederkleidung und -accessoires noch heute verbreitet.
Für die Herstellung von Leder kann jede tierische Haut verwendet werden. Das Ausgangsmaterial ist oft entscheidend für die Qualität des Leders. Von allen weltweit verarbeiteten Häuten stammen über 95 Prozent von Rindern, Kälbern, Schafen, Ziegen und Schweinen, sie sind ein Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie. Insbesondere Rinderhäute lassen sich für die unterschiedlichsten Verwendungen einsetzen.
Daneben finden sich Leder aus Häuten exotischer Tiere und – eher selten – anderen Ursprungs. Vor allem die Schuh-, Handtaschenproduktion und auch andere Modebranchen haben exotische Quellen entdeckt. Dazu gehören Krokodile, Wild (Hirsch, Reh), Bison, Büffel, Känguru, Strauß, Fische (Aalleder) und Schlangen. Besonders Krokodilleder und Schlangenhäute waren eine Zeit lang sehr in Mode, was bei einzelnen Arten fast zur Ausrottung führte. In den 1970er Jahren wurden vor allem Strauße gezüchtet, deren Fleisch und Leder vielseitig eingesetzt werden konnte. Straußenleder gilt als sehr fein und sehr haltbar, es wird immer noch zu modischen Artikeln verarbeitet. Känguru-Leder wird oft für Motorradhandschuhe verwendet, für die es aufgrund seiner Stärke und Dehnungsfähigkeit eher geeignet ist als Kuh- oder Rindsleder.
Auch die Haut von Hunden und Katzen wurde zu Leder verarbeitet. Hundeleder wurde im Mittelalter bis zur Moderne im Bereich des Buchdrucks und anderer Drucktechniken angewendet, bei denen der Auftrag von Druckerschwärze auf den Druckstock mit einem Ledertampon erfolgte. Da der Hund ein porenfreies Leder hat – seine Haut ist nicht von Schweißdrüsen durchsetzt – wurde vor allem Hundeleder dafür benutzt. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war es für bestimmte Artikel, wie beispielsweise Handschuhe, sehr begehrt. In Brasilien werden Hundefelle, insbesondere die der Dackel, zum Bespannen einer bestimmten Reibetrommel, der Cuíca, verwandt.
Einige Fundstücke aus dem 11. Jahrhundert zeigen, dass Katzenfell von den Wikingern getragen und im Mittelalter in Europa gehandelt wurde. Zu dieser Zeit und noch vor etwa hundert Jahren schätzten insbesondere französische und englische Kürschner Katzenleder als besonders geschmeidiges Material für Handschuhe. Es gibt sogar einige – wenn auch wenige – Beispiele für die Verwendung menschlicher Haut für Bucheinbände (Anthropodermic bibliopegy).
Bei der Gerberei wird aus verderblichen, den natürlichen Abbauprozessen ausgesetzten Häuten ein dauerhafteres Produkt geschaffen. Die Häute werden zunächst in Salz oder durch Trocknen konserviert. In verschiedenen Prozessen der Wasserwerkstatt wie der Weiche, dem Enthaaren (Äschern) und Entfleischen (mechanische Entfernung des Unterhautbindegewebes), dem Entkälken und der enzymatischen Beize, wird die Haut auf die eigentliche Gerbung vorbereitet. Die gewünschten Ledereigenschaften werden bei diesen Arbeitsschritten schon wesentlich beeinflusst. Bei der eigentlichen Gerbung erfolgt die Umwandlung der bis dahin rohen Haut in Leder. In der Gerberei können verschiedene Rohstoffe eingesetzt werden. Bei der pflanzlichen Gerberei (vegetabile Gerbung, Lohgerberei) werden Gerbstoffe in Eichen- oder Fichtenrinden, Auszüge aus Quebracho-, Kastanien- oder Eichenholz, Mimosa-, Sumach- und andere Holz- bzw. Rindengerbstoffe verwendet. Bei der Mineralgerbung werden Chromsalze, Aluminiumsalze Alaun (Weißgerbung) und Zirkonsalze benutzt. Neben den mineralischen und pflanzlichen Gerbstoffen werden auch synthetisch hergestellte Gerbstoffe (Syntane), Aldehyde (Glutardialdehyd, Formaldehyd) und Fettgerbstoffe (Trane) zur Gerbung verwendet. Erfolgte das Gerben früher hauptsächlich in gemauerten Gruben mit wenig Bewegung, werden diese Prozesse heute in drehbaren Fässern aus Holz, Edelstahl oder Kunststoff durchgeführt. Der Aufbau ist ähnlich wie bei einer Waschmaschinentrommel, aber mit einem Fassungsvermögen von mehreren Kubikmetern.
Die gegerbte Haut hat nach dem Gerben eine raue und eine glattere Seite. Die raue wird als Fleischseite (Aasseite) bezeichnet, da sie ursprünglich dem Fleisch zugewandt war. Die glatte wird als Narben bezeichnet und weist die arttypische Oberflächenstruktur auf. Diese Narbenseite kann in verschiedenen Verfahren ihrem Verwendungszweck angepasst werden. Dabei kommen chemische und mechanische Prozesse in Frage.
Die Inuit (Eskimos) stellten ihr Leder auf eine besondere Weise her. Die Häute wurden gewalkt und dann mit den Zähnen gekaut, bis sie vollkommen geschmeidig und weich geworden sind.
Leder kann vor und nach dem Gerben gespalten werden (Spaltleder). Der Narbenspalt ist allgemein der wertvollere Teil der Haut. Der Fleischspalt hat zwei raue Seiten und wird zu Veloursleder verarbeitet oder mit einer Beschichtung (Zurichtung, Zurichtmittel) als Ersatz für Narbenleder verwendet. Nicht gespaltetes Leder wird auch Vollleder genannt. Die genaue Dickenregulierung erfolgt nach der Gerbung durch „Falzen“. Dabei werden durch rotierende Messerwalzen Falzspäne vom Leder abgetragen.
Grundlegende Ledereigenschaften wie Weichheit oder Fülle entstehen durch die Arbeiten der Wasserwerkstatt und durch die Gerbung. Die Nachbehandlung mit Gerbstoffen (Nachgerbung), Farbstoffen und Fettungsmitteln legt die Eigenschaften für den speziellen Verwendungszweck des fertigen Leders fest. Insbesondere bei der Mineralgerbung bestimmen diese Arbeitsschritte die späteren Ledereigenschaften, dies sind vor allem Weichheit, Dehnbarkeit, Fülle, Wasseraufnahme und Färbbarkeit.
Die natürliche Farbe des Leders hängt vom Gerbmittel ab. In der Lohgerberei erhält man rötlich-bräunliche Töne, in der Weißgerberei weißes, in der Chromgerbung blaugrünes und mit Fettgerbstoffen gelbliches Leder. Unter anderem deshalb wird Leder oft gefärbt.
Das Färben war bereits den Ägyptern bekannt, wo das Leder noch kostspielig mit Purpurschnecken gefärbt wurde. Bis etwa 1860 war der Färber auf Naturrohstoffe angewiesen, heute werden fast ausschließlich Anilinfarbstoffe verwendet. Es wird zwischen sauren, substantiven, basischen, Entwicklungs- und Schwefelfarbstoffen unterschieden. Die Färbung erfolgt hauptsächlich in der Flotte in Fässern, kann aber auch durch Spritzen, Bürsten oder auf Walzenauftragsmaschinen durchgeführt werden. Gefärbtes Leder wird entweder durchgefärbt oder oberflächengefärbt. Die verwendeten Farbstoffe gehen eine chemische Bindung mit dem Leder ein und beeinträchtigen nicht den natürlichen Oberflächencharakter. Erhalten diese Leder keine oder nur eine geringe Beschichtung (Trockenzurichtung), werden sie als Rein-Anilinleder bezeichnet. Komplett anilingefärbtes Leder hat auf der Ober- und der Unterseite die gleiche Farbe, Kratzer oder Abnutzung fallen dadurch weniger auf. Stärker beschichtetes Leder wird als Semianilin, oder wenn die Beschichtung mit deckenden Pigmenten versetzt ist, als gedecktes Leder bezeichnet.
Durch die Oberflächenbehandlung der Narbenseite kann Leder bestimmte Effekte erhalten. Es kann glänzend oder matt werden. Auch die Widerstandsfähigkeit der Oberfläche kann wesentlich verbessert werden. Die Behandlung erfolgt heute hauptsächlich mit umweltfreundlichen, wasserverdünnbaren Bindemitteln, Pigmenten und Additiven. Der Auftrag erfolgt in mehreren Schichten durch Spritzen, Gießen oder über Walzenauftragsmaschinen (Rollercoater). Die Schichten werden durch Bügeln, Polieren oder Glanzstoßen geglättet und fest auf dem Leder verankert. Durch Krispeln, Prägen, Perforieren oder Chagrinieren kann dem Leder eine künstliche Oberflächenstruktur verliehen werden. Auch Lackleder, bei dem ein Öllack, ein Kaltlack oder ein Folienlack auf die Lederoberfläche aufgetragen wird, gehört mit zu den Veredelungen der Lederoberfläche. Wird die Fleischseite geschliffen und als sichtbare Oberfläche verwendet, erhält man ein Rauleder. Bei Nubukleder wird die Narbenseite mit feinem Schleifpapier angeschliffen.
Leder in seinen vielschichtigen Anwendungsbereichen kann nach der Verarbeitung auch vielfältig dekoriert und geschmückt werden. Leder kann bemalt, neu eingefärbt werden. Mit heißen Stempeln kann man ein Muster im Blinddruck (Gaufrage) oder auch in Gold oder anderen Farben aufbringen. Bei den Ägyptern waren Verzierungstechniken wie Ausschneiden, Ritzen, Unterlegen, Flechten, Schneiden, Punzen, Sticken und andere Applikationen gebräuchlich. In der Buchbinderei kennt man auch die Technik des Lederschnitts. Leder kann auch durch Pressen und durch Druck reliefartig geformt werden.
Leder und Pelz gehören zu den ältesten von der Menschheit verwendeten Materialien, zusammen mit Holz, Stein und Wolle. Neben Schuhen und Lederbekleidung werden Erzeugnisse aus Leder als Lederwaren oder Portefeuilles bezeichnet. Darüber hinaus hat Leder Bedeutung und Verwendung in der Fetischszene und im BDSM. In der Geschichte wurde Leder auch für Waffen und Geräte verwendet. Verschiedene Holzgegenstände wurden mit Leder überzogen, wie z. B. Truhen und kleinere Kästen. Auch Würfelbecher bestanden meist aus Leder, ebenso wie die ersten Eimer.
Pergament ist eine bearbeitete aber ungegerbte Tierhaut, die seit dem Altertum als Beschreibstoff verwendet worden ist. Es ist damit ein Vorläufer des Papiers. Die nordamerikanischen Indianer verwendeten Leder für die Bekleidung oder als Zelt (Tipi).
Leder wird nach der Fläche des Fells gehandelt. Dies geschieht noch heute in Quadratfuß. Ein Quadratfuß Leder sind 929 cm².
Der überwiegende Teil des weltweit produzierten Leders wird für Schuhe verwendet. Für die Herstellung eines Schuhs sind verschiedene Lederarten mit gänzlich unterschiedlichen Eigenschaften erforderlich. Je nach Bauart des Schuhs z. B. sehr festes, verschleißfestes Sohlenleder, schweißbeständiges Brandsohlenleder, gut hautverträgliches Futterleder, festes aber prägbares Rahmenleder und natürlich Leder für das Schuhoberteil, das allgemein Oberleder bezeichnet wird und je nach Schuhart unterschiedliche Eigenschaften aufweist. Typische Lederarten für Oberleder sind: Kalbbox (Boxcalf), Rindbox, Chevraux (Ziegenleder), Hunting (Veloursleder aus Vollrind oder Kalb), Waterproof, Schuh- und Stiefelnappa.
In der Bekleidungsindustrie wird Leder vor allem für Kleidungsstücke (z. B. Jacken, Hosen, Mäntel), Handschuhe, Schuhe oder Hüte verwendet. Daneben gibt es Schutz- und Funktionskleidung aus Leder, wie Fliegerjacken und Motorradkleidung, aber auch Schürzen oder Helme. Lederjacken und Lederhosen sind fester Bestandteil der Alltagskleidung, in den 1950er Jahren bekamen sie eine Zeit lang den Status aufmüpfiger Jugendbekleidung. Vor allem in Bayern und Österreich ist die Lederhose ein wesentlicher traditioneller Bestandteil der Trachten.
Accessoires aus Leder können sein: Taschen, Handtaschen, Geldbörsen (siehe auch Geldkatze) oder Portemonnaies, Koffer, Kästen, Schmuckkästen, Futterale, Gürtel und Hüte. Es wird auch in Form von Lederschnüren als Schmuckkette mit Anhänger, als Lederarmreif angeboten oder auch als Haarschmuck angeboten.
In der Möbelindustrie wird Leder vor allem als Bezug verwendet z. B. von Möbeln wie Ledersofas und Ledersesseln. Im weitesten Sinn können hier auch die Ledersitze und Cockpitverkleidungen in den Autos genannt werden. Im Sportbereich wird Leder vor allem für Überzüge von Bällen (z. B. Fußball, Handball, Medizinball) oder Sportgeräten (z. B. Böcke eingesetzt, zusätzlich für Sportgeräte wie den Boxsack, Boxhandschuhe, Knieschoner und Sportbekleidung, v.a. Sportschuhe).
Schon früh wurde Leder für Transmissionsriemen, Treibriemen und Ähnliches verwendet. Auch der Blasebalg wurde teilweise aus Leder hergestellt. In modernen Autos nimmt die Verwendung von Leder als Innenraum- oder Lenkradverkleidung sowie für Ledersitze zu (siehe dazu auch: Fahrzeugtuning). Vor der Verwendung von Kunststoffen wurde Leder auch zur Isolierung von elektrischen Kabeln eingesetzt. Auch als Dichtung, als Putz-, Wasch- und Filtrierleder wird Leder verwendet. Ein historisches Beispiel für die Verwendung von Lederriemen ist das Bandalier (Oberkörpergürtel).
In der Buchbinderei wurde seit ihren Anfängen Leder für Einbände und Einbandgestaltung verwendet. Der Buchbinder überzieht auch Kästen, Schuber, Etuis und Futterale mit Leder. Leder wurde auch in Form von Tapeten (historisch auch Goldledertapeten) für die Wandgestaltung verwendet.
Leder ist der überwiegende Bestandteil von Sätteln und Geschirren für Pferde und Ochsen in Reitsport und Landwirtschaft. Auch einige Peitschen (Martinet, Tawse) werden aus Lederschnüren hergestellt. Aber nicht nur für Arbeitstiere wurden Lederriemen verwendet, sondern auch für Hundehalsbänder oder Hundeleinen.
Die römischen Soldaten trugen teilweise unter dem Schienenpanzer oder Kettenhemd eine Art Polsterweste aus Leder, die an Schultern und Unterkante mit Lederstreifen verziert war. Auch die Militärstiefel der römischen Armee waren aus Leder, genau wie die Hüllen, die während des Marsches über die Schilde gezogen wurden, um diese vor Feuchtigkeit und Beschädigungen zu schützen. Zudem wurde auch für die Pfeil-Köcher der Bogenschützen verwendet. Alternativ wurden auch Pistolen-Holster oder Scheiden für Messer aus Leder gefertigt. Auch Masken, vor allem auch im afrikanischen Raum, waren Symbol eines Kriegers.
In Berufen, die mit Klingen schneiden, wurden oder werden mitunter noch kräftige Rinds-Glattlederstreifen zum zwischenzeitlichen Schärfen (Glätten der Schneide) verwendet, entweder als in der Hand zu haltendes Werkzeug (Barbier, Friseur) oder auf der Arbeitsplatte befestigt (Kürschner).
Es gibt zahlreiche lederverarbeitende Handwerksberufe, wie den Täschner oder österreichisch Taschner, Feintäschner, Gerber, Punzierer, Buchbinder, Kürschner, Riemer, Sattler, Schuster oder Schuhmacher. Im Mittelalter waren Lederberufe in Zünften organisiert, wie z. B. Lederer, sowie Weiß- und Rotgerber und Corduanmacher. Weitere eher historische Berufsbezeichnungen sind: Beutler, Futteralmacher und Pergamenter.
Ein relativ neuer Beruf, der sich auch mit Leder beschäftigt, ist der Restaurator, insbesondere der Buchrestaurator und der Restaurator archäologischer Funde.
Buchrücken von Lederbänden mit Brüchen im Falz
Leder kann – wie jedes Material – durch eine konstante Nutzung geschädigt werden. Dazu gehören Schäden wie Einrisse, Abrieb, Flecken, Wasserränder, usw. Oft findet man bei Ledern auch Risse in der Oberfläche, die durch eine zu hohe Trockenheit oder auch einen zu hohen Fettgehalt im Leder ausgelöst worden sein können.
Schuhe können, abgesehen durch die tägliche Beanspruchung – auch durch den Fußschweiß geschädigt werden. Um dieses zu vermeiden, wird heute Leder verwendet, das schweißbeständiger ist. Kleidungsstücke wie Jacken und Hosen sind ebenso jeder Witterung, d.h. Regen, Schnee, Sonne und Wind ausgesetzt, die auf Dauer auch schädigend auf das Leder einwirken können.
Das gegerbte Leder kann im Laufe der Zeit übersäuern. Die entstehende Säure baut das Leder ab. Dieser Prozess wurde vor allem während der Gasbeleuchtung vorangetrieben, bei der schwefelhaltige Substanzen durch die Luft auch auf das Leder einwirkten. Dieses war vor allem in den Bibliotheken der Fall, so dass dieses Phänomen eine eigene Bezeichnung erhielt: im Englischen wird es als red rot, im Deutschen auch als Roter Zerfall bezeichnet. Das Leder wird dadurch komplett zerstört, die Oberfläche pulvert ab. Dieser Prozess resultiert bei gleichzeitiger geringer Luftfeuchte (kleiner als 40 Prozent) über einen längeren Zeitraum in einem trockenen, irreversiblen Schaden der Faserstruktur des Leders. Es werden verschiedene Hausmittel empfohlen, besser ist es doch, einen fachkundigen Restaurator zu konsultieren.
Leder sollte einen Wassergehalt von 14 bis 18 Prozent haben. Mit zunehmendem Fettgehalt nimmt der Wassergehalt des Leders ab. Durch den Wassergehalt des Leders werden Reißfestigkeit, Griff, Stand, Gewicht und Elastizität stark verändert. Der Naturfettgehalt der Haut liegt bei 1 Prozent. Nur Schaffelle weisen bis zu 12 Prozent Naturfettgehalt auf. Wie der Wassergehalt, so beeinflusst auch der Fettgehalt die Eigenschaften des Fertigleders, wie Elastizität, Reißfestigkeit, Wasseraufnahmevermögen, etc. sehr stark. Daher muss bei wertvollen Objekten mit Lederpflegemitteln vorsichtig umgegangen werden – im Zweifelsfall sollte man auf jeden Fall einen Fachmann (z. B. Lederrestaurator) zu Rate ziehen.
Schuhe unterliegen vergleichsweise sehr hohen Belastungen durch äußere Einflüsse wie Schmutz (= schmirgelnde Reibung), Nässe (= Gefahr des Auswaschens von Fettungs- und Farbstoffen), Reibung und Stößen der Oberfläche (= mechanische Beschädigung), wie sie im Alltagsgebrauch nicht zu vermeiden sind. Zusätzlich wird das Leder durch Fußschweiß, Zug, Druck und Walkbewegungen ständig beansprucht. Oft kommen noch chemisch Einflüsse aus den Strumpfmaterialien oder Waschmittelreste hinzu. Deshalb erfordern Lederschuhe eine regelmäßige Pflege.
Die Pflege von Glattlederschäften besteht darin, dass nach einer gründlichen Reinigung der Oberfläche eine Schuhcreme dünn aufgetragen wird und abschließend poliert wird. Dadurch entsteht ein weitgehend geschlossener Schutzfilm, der besonders bei Verwendung einer Hartwachscreme (Dosencreme) das Oberleder optimal schützt, glänzt und eine Neuanschmutzung erschwert. Bei sehr stark beanspruchten Schuhschäften (Arbeitsstiefel, Bergschuhe usw.) ist der für chromgegerbte Schäfte normaler Alltagsschuhe ausreichende Schutz durch Hartwachscreme nicht zufriedenstellend. Hierfür gibt es deshalb spezielle Pflegemittel, wie Fettwachse, Lederfette und andere.
Schuhe aus Rauleder (Velours und Nubuk) haben sehr offenporige Schäfte und erfordern deshalb regelmäßiges gründliches Ausbürsten um den eingedrungenen Staub zu entfernen. Gelegentliches Imprägnieren mit Imprägnierflüssigkeiten oder -sprays verhindert ein vorzeitiges Neuanschmutzen und sorgt in einen gewissen Grad für einen Wasser abstoßenden Effekt.
Ledersohlen können durch spezielle Ledersohlenöle gepflegt werden. Damit wird der Abrieb verringert und es entsteht eine zusätzliche Hydrophobierung.
Werden durchnässte Schuhe durch Wärme (Strahlung oder warme Luft) beschleunigt getrocknet, besteht die Gefahr eines irreversiblen chemischen Umbaus der Lederfaser. In der Folge verhärtet das Leder, wird spröde und reißt oder bricht leicht. Das gilt sowohl für Lederschäfte (besonders gefährdet: vegetabil gegerbte Leder) wie auch für Ledersohlen. Deshalb werden durchnässte Schuhe nur mit Zeitungspapier ausgestopft, das die Feuchte aufsaugt und regelmäßig ausgetauscht wird. Dabei ist der Schuh am besten von allen Seiten von Luft umspült (beim Vorhandensein von Ledersohlen gar durch Aufhängen an eine Wäscheleine). Um den Verlust der Passform zu vermeiden, wird gegen Ende der Trocknungsphase in den noch leicht feuchten Schuh ein passender Schuhspanner eingelegt.
Die Reinigung der Bekleidung gehört in die Hände eines Fachmanns, wo sie meist mit organischen Lösungsmitteln durchgeführt wird. Nappaleder ist, da es eine in sich geschlossenere Oberfläche hat, besser gegen Schmutz, Wasser und Staub geschützt.
Handschuhe aus Glacéleder können mit Waschbenzin gereinigt werden. Handschuhe aus Nappaleder, Schweinsleder und Wildleder können mit weichen Waschmitteln oder Spezialwaschmitteln gewaschen werden. Sie werden dann im angezogenen Zustand gewaschen, danach werden sie aufgeblasen und langsam getrocknet. Durch Glattziehen erhält der fast trockene Handschuh seine ursprüngliche Form wieder, durch Knautschen und Dehnen kann man ihn wieder so weich wie vorher bekommen.
Ledermöbel können mit Hilfe eines weichen, ggf. leicht feuchten Lappens gereinigt werden. Die Verwendung von Lederpflegemitteln ist als problematisch einzustufen. Es sollte in jedem Fall ein Fachmann aufgesucht werden, der sich auf die Reinigung und Restaurierung mit original Gerbereiprodukten spezialisiert hat.
Wertvolle Lederobjekte sollten sorgfältig aufbewahrt werden. Dazu gehört ein Schutz vor der energiereichen Sonnenbestrahlung, vor Staub, Schmutz und Nässe. Leder wird im Museum bei einer mittleren, möglichst konstanten Temperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 Prozent r. F. konserviert. Bei einer höheren Feuchte fördert man die Schimmelbildung. Dabei sollte ein angemessener Luftaustausch gewährleistet sein.
Ist das Lederobjekt bereits geschädigt, brüchig, eingerissen, abgerieben, verzogen, mit Schimmel überzogen, sollte ein ausgebildeter Restaurator hinzugezogen werden.
Ein Bleistift ist ein Schreibgerät mit einer Graphitmine, die meist in einen Holzschaft eingebettet ist. Entgegen seinem Namen enthält er heute kein Blei mehr. Noch bis ins 20. Jahrhundert wurde der Bleistift auch im Deutschen meist nach dem französischen Wort Crayon genannt. Hauptsächlich wird er für Zeichnungen, technische oder künstlerische Skizzen, zum Stenografieren oder für Notizen verwendet. Seine Vorteile liegen in der einfachen Handhabung, der Möglichkeit, auch mit der Spitze nach oben zu schreiben, einer vergleichsweise hohen Lichtechtheit, der relativen Wischfestigkeit, sowie in der Möglichkeit, das Gezeichnete leicht mit einem Radiergummi wieder zu entfernen. Taucher können mit einem Bleistift unter Wasser auf Kunststofftafeln schreiben, deren Oberfläche leicht aufgeraut wurde. Die Schreibfähigkeit des Bleistiftes basiert auf der schichtartigen Kristallstruktur des Graphits, den sogenannten Graphen-Lagen, zwischen denen nur sehr schwache Van-der-Waals-Wechselwirkungen bestehen. Daher können diese Schichten sehr leicht gegeneinander verschoben und beim Schreiben auf eine Oberfläche abgerieben werden (siehe auch Kohlenstoff).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor ca. 5000 Jahren sollen die Ägypter Schilfrohr, Bambusrohr oder Papyrusrohr mit flüssigem Blei ausgegossen und als Schreibwerkzeug benutzt haben. Von Plinius ist überliefert, dass in der Antike auf Grund der günstigen Abriebeigenschaften des Metalls reine Bleigriffel (lat. stilus plumbeus) verwendet wurden.
Ab dem 12. Jahrhundert schrieb man mit Griffeln aus Blei-Legierungen, an deren Spitze Silber aufgelötet war. In Stiftform gepresst, wurden diese als Silberstifte auch von vielen Künstlern späterer Jahrhunderte für Vorzeichnungen verwendet. Allerdings machte ihre Härte das Schreiben und Zeichnen recht mühselig. Das Papier musste vorher präpariert werden, damit es den Beanspruchungen durch den Reißbley standhielt, zudem war der lange Kontakt mit Blei für den Schreiber ungesund. Im 16. Jahrhundert soll vereinzelt mit Stäben aus Graphit geschrieben worden sein. Gesicherte Hinweise datieren auf das Jahr 1658 bzw. 1664, als in Borrowdale (England) ein Graphitvorkommen entdeckt wurde, das an der Verbreitung des Bleistiftes maßgeblichen Anteil hatte. In den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts wurden in Holz eingefasste Graphitstäbe aus Borrowdale-Graphit in vielen Ländern verwendet. Man hielt den Graphit damals für Bleierz, woraus sich der missverständliche Name Bleistift ableitet.
Die englischen Bleistifte wurden um 1680 in Deutschland bekannt. 1726 gab es in Stein bei Nürnberg bereits Bleistiftmacher. Die junge Industrie wurde von der bayerischen Regierung in besonderen Schutz genommen; 1766 erteilte diese dem Grafen Kronsfeld die Konzession zur Errichtung einer Bleistiftfabrik in Zeltenbach.
1789 wies der deutsch-schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele nach, dass es sich bei Graphit um ein auf Kohlenstoff basierendes Mineral handelt. Er gab ihm den Namen Graphit, das von dem griechischen Wort graphein (deutsch: schreiben) abgeleitet ist. Da der reine Graphit aus Borrowdale zu großen Teilen für militärische Zwecke eingesetzt wurde, zum Beispiel zur Herstellung von Schmelztiegeln für Kanonenkugeln, verhängte England zeitweise Ausfuhrsperren, woraufhin die Graphitkosten enorm stiegen. Bis dahin galt ausschließlich der Borrowdale-Graphit als rein genug zum Schreiben. 1790 vermischte der Wiener Joseph Hardtmuth erstmals Graphitstaub mit Ton und Wasser und brannte ihn in einem Ofen. Je nach Menge des Tones konnte er somit den Härtegrad bestimmen. Joseph Hardtmuth begründete später das österreichische Unternehmen Koh-i-Noor Hardtmuth (persisch f. „Berg von Licht“). Sein Enkel Friedrich von Hardtmuth verfeinerte die bahnbrechende Erfindung und schuf 1889 den Koh-i-noor-Stift mit 17 Härtegraden. 1795 entdeckte der Franzose Nicolas-Jacques Conté ein Verfahren, mit dem auch unreiner Graphit aus Minen in Deutschland und Österreich verwendet werden konnte. Er pulverisierte das abgebaute Material und schlämmte dann den Graphit aus. Später entdeckte er dann unabhängig von Hardtmuth auch die Härtegrade. Hardtmuth und Conté gelten als Grundsteinleger für den Erfolg des modernen Bleistiftes.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war diese Technik weit verbreitet und führte zur Gründung der Nürnberger Unternehmen Staedtler, Faber-Castell, Lyra und Schwan-Stabilo.
Herstellung
Herstellung
Die Mine eines Bleistifts besteht aus einem gebrannten Graphit-Ton-Gemisch, dessen Mischungsverhältnis für die Härte entscheidend ist. Je höher der Graphitanteil ist, desto weicher wird die Mine. Grob variiert der Graphitanteil zwischen 20 % und 90 %. Die tatsächliche Härte der Mine wird außerdem von der Brennhitze und -dauer beeinflusst. Die in der Kunst eingesetzten Graphitstifte bestehen ausschließlich aus Graphit. Der Durchmesser der Minen beginnt bei 0,3 mm (Feinminenstift) und beträgt bei gängigen Stiften 2 mm.
Die gemischten Ausgangsstoffe werden durch eine Düse zu einem Strang gepresst und daraufhin abgeschnitten. Dieser wird anschließend bei etwa 160 °C getrocknet und danach bei 1100 °C gebrannt. Anschließend wird die fertige Mine mit Wachs oder Palmöl[1] veredelt, was einen geschmeidigen Abrieb ermöglicht.
Halbierter Bleistift
In Holzplatten werden Nuten gefräst, in die dann die fertig gebrannten Minen eingelegt werden. Die Platten mit den Minen werden jeweils mit einer weiteren verklebt. Anschließend werden sie zu Bleistiften zersägt und häufig lackiert. Bisher galt Zedernholz als das geeignetste Holz für Bleistifte, weil es sich aufgrund der wenigen Astlöcher leicht durch einen Anspitzer schneiden lässt. Da Zedernholz jedoch langsam wächst und somit teuer ist, wird heute auch oft Pinienholz eingesetzt. Auch Ahorn und Linde eignen sich zur Herstellung von Bleistiften. In der DDR wurden mangels Zedernholz andere Hölzer eingesetzt, die, um sie schnittweicher zu machen, mit einem Pilz durchsetzt wurden. Der Querschnitt der Stifte ist meist sechseckig, damit sie auf einer geneigten Fläche nicht davonrollen; ferner ist diese Variante leichter herzustellen als beispielsweise runde Bleistifte. Stenografen jedoch verwenden runde Stifte, weil sich diese beim stundenlangen Schreiben nicht so sehr in die Finger eindrücken. Die genau zentrische Lage der Mine im Holz ist ein Qualitätsmerkmal und Voraussetzung für den Gebrauch von Anspitzern.
Härtebezeichnung
Es gibt die vier nach englischen Härtebezeichnungen benannten Grundstärken B (black), HB (hard-black), F (firm) sowie H (hard). Die Stärke H ist in neun Stärken von H bis 9H und die Stärke B in neun Stärken von B bis 9B unterteilt, wobei die jeweils größten Stärken von Hersteller zu Hersteller leicht unterschiedlich sind, was die Vergleichbarkeit erschwert. Die mittelharten Stärken wurden vor allem im Bereich des technischen Zeichnens eingesetzt, weil sie auf dem rauen Zeichenkarton länger spitz blieben, während die weichen Stärken sich eher für den künstlerischen Einsatz eignen. Zum Schreiben eignen sich Stärken zwischen 3B und H am besten.
Härte Charakter Verwendung
9B sehr weich,
tiefschwarz für künstlerische Zwecke, Skizzen, Studien und Entwürfe.
Es gibt allerdings weder einen absoluten Maßstab für die Härte eines Bleistifts noch eine Standard-Testmethode. Zwar versuchte ein technischer Expertenausschuss unter der Schirmherrschaft der Internationalen Organisation für Normung (ISO) über 15 Jahre eine zuverlässige und wiederholbare Test-Methode für die Bestimmung der Bleistifthärte sowie eine zugehörige Norm zu erarbeiten. Dabei wurde bemerkt, dass die japanischen HB-Stifte etwa ein Grad weicher waren als die der europäischen Hersteller, diese wiederum ein Grad weicher als in den USA. Aber man konnte sich nicht auf einen international übereinstimmenden Standard für Bleistifthärten verständigen, so dass es drei unterschiedliche „Standard“-HB gibt:
* HB – weich (Japan)
* HB – mittel (Europa)
* HB – hart (USA)[2]
Auch nationale Normen existieren nicht. Jeder Hersteller erstellt seine eigene Palette von Härtegraden, die sich aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus wohl nicht zu weit von denen der Mitbewerber entfernt. Die umfangreichste Bandbreite bietet zur Zeit der tschechische Hersteller Koh-I-Noor mit 20 Gradationen. Die Firma Derwent hat seit den frühen 1950er Jahren eine hauseigene Norm, Faber-Castell hat mit der Produktionsreihe 9000 im Jahr 1960 einen Standard festgelegt, der über mehrere Jahrzehnte praktisch als Urbleistift für die Härtegrade der Castell-Bleistiftminen verwendet wurde. Eine Überprüfung der laufenden Produktion mit den 1960 definierten Härtegraden ergab 2001/2002, dass im Lauf der Jahre eine geringfügige Verschiebung der Härtegrade aufgetreten war. Im Zuge einer Erstellung eines neuen Standards, der sich exakt an den Vorgaben von 1960 orientierte, wurden daher die Härtegrade den ursprünglichen Normen wieder angepasst, wobei neben der Schwärzung auch der Abrieb in Minen-Millimeter pro Schreibstrecke bei definiertem Auflagedruck das wesentliche Kriterium für Castell 9000-Minen darstellt.
Kunst
Verschiedene Künstlerstifte; links zwei Graphitstifte, rechts Kohle- und Kreidestifte/PITT-Stifte
Der Bleistift eignet sich nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Zeichnen von Bildern. Dabei besticht vor allem die Möglichkeit, sehr feine Linien zu erzeugen, was mit vergleichbaren Materialien wie Pastellkreide und Zeichenkohle nicht möglich ist. Besonders in klassizistischen Portraitzeichnungen und den für die Romantik typischen Landschaftszeichnungen wurde der Bleistift aufgrund seines feinen Striches häufig eingesetzt. Des Weiteren gibt es Graphitstifte in den Härtegraden B bis 9B, die aus einer dicken Graphitmine mit einer Folie oder auch nur einer Lackschicht als Ummantelung besteht. Sie eignen sich vor allem für das Skizzieren und Einfärben großer Flächen. Herausragende Vertreter der Kunst der Bleistiftzeichnung im 19. Jahrhundert waren Jean-Auguste-Dominique Ingres und Adolph Menzel.
Umwelt und Wirtschaft
Ein Bleistift-Verlängerer schont Ressourcen.
Die für Bleistifte benutzten Hölzer werden von den meisten Herstellern in eigens dafür eingerichteten Plantagen angepflanzt. Die Lackierung des Stiftes hingegen ist oft umweltschädlich, weshalb viele namhafte Hersteller mittlerweile als umweltschonend geltende Wasserlackfarben einsetzen oder auf eine Lackierung ganz verzichten. Die Graphitmine hingegen ist völlig unbedenklich.
Die Bleistiftproduktion der vier Nürnberger Firmen beläuft sich auf jährlich deutlich über 3 Milliarden Exemplare, allein diejenige Faber-Castells, weltweit größter Hersteller von Bleistiften, auf etwa 1,9 Milliarden. Das verwendete Holz wird meist per Schiff aus Südamerika importiert, der Graphit hingegen aus Minen in Asien.
Hilfsmittel und Varianten
Bleistift-Anspitzer. links: mit Späneauffangbehälter, für normale Bleistifte; Mitte: für besonders dicke Bleistifte; rechts: für Fallminen
* Der Farbstift hat statt einer Graphitmine eine farbige Mine aus Farbpigmenten, Fetten, Wachsen, Bindemitteln sowie Mineralstoffen wie Talkum oder Kaolin.
* Der Kopierstift wird zur dokumentenechten Zeichnung verwendet.
* Der Zimmermannsbleistift wird zum Anzeichnen auf Werkstoffen mit rauer, fester Oberfläche wie zum Beispiel Holz eingesetzt. Er wird – da er aufgrund der breiten, nicht kegelförmigen Spitze nicht in einen Anspitzer passt – meist mit einem scharfen Messer oder ähnlichem gespitzt.
* Der Fallminen-, Dreh- oder Druckbleistift mit einer Metall- oder Plastikhülle und mechanischem oder automatischem Minenvorschub.
* Der Radiergummi, zum Entfernen des Bleistiftstriches. Zum Aufhellen oder zur Reinigung der bezeichneten Flächen verwenden Künstler auch knetbares Naturgummi.
* Der Anspitzer, zum Spitzen des Bleistiftes.
* Der Bleistift-Verlängerer, zum Verlängern von Bleistiften, die durch wiederholtes Anspitzen so kurz geworden sind, dass sie nur noch schlecht mit der Hand zu führen sind.
* Papierwischer, auch Estompes genannt, sind im Handel in sechs Größen zwischen 4 und 12 mm Durchmesser lieferbar. Sie dienen zum fein nuancierten Verteilen des Zeichenmaterials auf dem Bildträger.
Kurioses
Biegsame Bleistifte
* Der sogenannte „Jumbo-Bleistift“ ist eine Variante, die etwa dreimal so groß wie ein normaler Bleistift ist und mit bunter Werbung bedruckt vor allem als Souvenir verkauft wird. Auch für Schreibanfänger ist er sehr geeignet, weil er dicker und somit besser zu halten ist.
* Der längste Bleistift der Welt wurde in New York am 27. August 2007 von dem US-Amerikaner Ashrita Furman hergestellt. Er ist 23,16 Meter lang, hat einen Durchmesser von 106 Zentimetern, ein Gewicht von 10,2 Tonnen und besitzt sogar einen 76 cm langen Radiergummi am Ende. Das „Blei“ im Stift besteht aus einem 25 cm dicken Graphitkern und wiegt allein über zwei Tonnen. Geschätzt könnten aus dem verwendeten Material rund zwei Millionen normale Bleistifte gefertigt werden. Er wird im New Yorker Stadtteil Queens aufbewahrt. Der Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde war dem Künstler damit sicher.
* Im Deutschen Kaiserreich wurde den Schulbehörden und -vorständen die Verwendung von Bleistiften aus deutsch-ostafrikanischem Zedernholz „unter Hinweis auf das patriotische Interesse“ nahegelegt.
* Die Frankfurter nennen ihren Messeturm wegen seiner Form „Bleistift“, ebenso wie die Franzosen den Tour du Crédit Lyonnais in Lyon crayon (frz. für Bleistift) nennen.
* Bei den Streitkräften der deutschen Bundeswehr wird für das Anfertigen von Skizzen und Meldungen traditionell ein Bleistift der Stärke 6B verwendet, damit auch auf feuchtem Papier und bei großer Kälte geschrieben werden kann. Warum sich dafür gerade die Stärke 6B etabliert hat (obwohl das auch nicht in einer Vorschrift geregelt ist), ist nicht bekannt.
Ein Baseballcap (kurz Cap oder Kappe, Basecap, auch Baseballkappe) ist eine Mütze mit Sonnenblende, welche ursprünglich vor allem in den Vereinigten Staaten und unter Jugendlichen getragen wird. Sie hat ihren Ursprung als Kopfbedeckung von Baseball-Spielern, ist aber mittlerweile allgemein Teil der Freizeitbekleidung.
Populär wurde das Baseballcap angeblich dadurch, dass am 24. April 1849 die Spieler des Baseballclubs New York Knickerbockers bei einem Spiel in New Jersey anstatt der damals üblichen Strohhüte steife Kappen trugen, die “hemispherical hats” genannt wurden und zunächst noch keinen Schirm hatten.
Baseballcaps sind in der Regel aus Leinen, Baumwolle oder Wolle gefertigt, auf der Vorderseite versteift und besitzen statt einer Hutkrempe vorne einen versteiften Schild, der wie bei einer Schirmmütze als Sonnenschutz und darüber hinaus als Stoßschutz dient.
In Deutschland wurde die Baseballmütze erstmals in den 1970er Jahren unter Jugendlichen beliebt. Ab Anfang der 1980er Jahre kam, zunächst von amerikanischen Skateboardern ausgehend die Mode auf, die Mütze mit dem Schirm nach hinten zu tragen. Verschiedene Jugendszenen übernahmen daraufhin dieses Erscheinungsbild. Studien des Ig-Nobelpreis-Trägers John Trinkaus ergaben Mitte der 1990er Jahre, dass zwischen 10 Prozent und 40 Prozent der beobachteten Studenten ihre Baseballcaps verkehrt herum trugen.
Mitte der 1990er Jahren nahm die sehr preiswert herzustellende Baseballmütze nach amerikanischem Vorbild ihren Einzug in die deutschsprachige Uniformmode. Sie verdrängte bis heute neben dem Barett bei vielen Behörden sowie staatlichen und zivilen Organisationen und Vereinen die bis dahin bevorzugte Berg- beziehungsweise Arbeitsmütze und andere traditionelle Kopfbedeckungen.
Ein Ball ist ein meist kugelförmiges, elastisches Spielzeug oder Sportgerät aus Leder, Gummi oder Kunststoff. Der Begriff kommt nicht aus dem Altgriechischen βάλλειν (ballein) für “werfen”, sondern ist vielmehr ein germanisches Erbwort, welches sich von dem Wortfeld für “anschwellen” ableiten lässt, und mit griechisch φάλλος (phallos) urverwandt ist. Neben Bällen gibt es noch Spielkugeln, die üblicherweise aus hartem Material wie Holz, Kunststoff, Metall oder Elfenbein bestehen. Durch Spiele, die dem englischen Sprachraum entspringen, in dem es nur den Begriff ball gibt, wird die Grenze zwischen den Begriffen verwischt. Beispielsweise werden beim Billard oder Bowling beide Begriffe verwendet.
Bälle bestehen normalerweise aus einer luftgefüllten Hülle, die erst durch Aufpumpen auf einen bestimmten Druck ihre Kugelform erhält. Ausnahmen bilden beispielsweise der Hockey- und Golfball. Als offizielle Kugelsportverbände gelten international Confédération Mondiale des Sports de Boules (CMSB) bzw. national Deutscher Boccia-, Boule- und Pétanque-Verband (DBBPV), sie werden unter Boule-Spiel behandelt.
Schon in der Antike richtete man in den Palästen eigene Ballspielräume ein. Im Laufe der Jahrhunderte wurden unzählige Ballspiele/Ballsportarten erfunden. Für diese Ballspiele wurden auch Regeln festgelegt und wenn nötig verfeinert.
Eine Armbanduhr ist ein Zeitmessgerät (Uhr), das mit Hilfe eines Bandes um das Handgelenk getragen wird, bei Rechtshändern meistens am linken, bei Linkshändern am rechten Arm.
Geschichte
Tragbare Uhren wurden nachweislich bereits etwa um 1500 von Peter Henlein gebaut, allerdings in Form von Taschenuhren. Es gab jedoch vermutlich schon vorher tragbare Uhren. Sie wurden durch die Erfindung der Zugfeder möglich, die den Antrieb und die Unruh (Drehpendel) als Ersatz für das hängende Pendel als taktgebendes Element erlaubte. Durch sie konnten die Uhren auf handliche Größe schrumpfen. Lange Zeit herrschte jedoch die Taschenuhr vor.
Eine weitere Miniaturisierung des Uhrwerkes ließ zur Wende des 20. Jahrhunderts die Uhr auf Armbandgröße schrumpfen. Um diese Zeit wurde es allmählich Mode, die armbanduhrgroßen Damentaschenuhren am Handgelenk zu tragen. Diese Mode galt zunächst als „weibisch“ – Herren benutzten weiterhin die Taschenuhr an der Uhrkette. Diese erwies sich für manche Verwendungen jedoch als unhandlich, zum Beispiel für Piloten, die in ihren damals spärlich mit Bordinstrumenten ausgestatteten Flugzeugen auf eine schnelle und präzise Zeitmessung angewiesen waren. Der brasilianische Flugpionier Alberto Santos-Dumont ließ sich von dem befreundeten Pariser Uhrmacher Louis Cartier eine Uhr für Flieger bauen, die am Armband getragen wurde: Die Cartier Santos gilt als erste Armbanduhr für Männer.
Nachdem auch die Offiziere im Ersten Weltkrieg feststellten, dass sich ihre Taschenuhren im Winter und allgemein unter Kampfbedingungen als sehr unpraktisch erwiesen, setzte sich die Armbanduhr beim Militär und schließlich auch in der zivilen Gesellschaft schnell durch und war bei Kriegsende zum allgemeinen Standard geworden.
Die erste Automatikuhr (als Armbanduhr mit Pendelschwungmasse) wurde 1923 von John Harwood gebaut. Harwood wusste offenbar nicht, dass Abraham Louis Perrelet bereits um 1770 eine Taschenuhr mit Rotor und Wechsler (also beidseitig aufziehend) konstruiert hatte. Später baute Rolex eine Automatikuhr mit einseitig aufziehendem Rotor und ließ diese patentieren. Eine Automatic bezieht die Energie zum Spannen der Feder aus den Armbewegungen des Trägers.
Im Jahre 1970 wurde von Peter Petroff der Prototyp der ersten digitalen Armbanduhr entwickelt. Dieser wurde dann von den Firmen Hamilton Watch Company und Electro-Data weiterentwickelt.
Bestandteile
Mechanismus
Armbanduhr
Klassische Armbanduhr
Jede mechanische Armbanduhr hat als Schwingkörper eine Unruh. Diese schwingt mit einer durch die Unruhspirale vorgegebenen Schlagzahl, bei klassischen Uhren 18.000 (entspricht 2,5 Hz), bei modernen Uhren meist 21.600 (3 Hz) oder 28.800 (4 Hz) Halbschwingungen in der Stunde. Einige Schnellschwinger erreichen gar 36.000 Halbschwingungen in der Stunde (5 Hz). Die Unruh schaltet bei jedem Durchgang den Anker um. Durch diese Umschaltung ist es dem Gangrad möglich, einen Zahn weiter zu laufen. Der Anker und das Gangrad verhindern die freie Kraftabgabe der Zugfeder über das Räderwerk (siehe auch Isochronismus).
Das Räderwerk (auch Schwingungszählwerk genannt) ist eine Übersetzung ins Schnelle (von der Feder aus gesehen). Die Schaltdurchgänge der Hemmung werden daher hinuntergeteilt, bis das Minutenrad eine 1/60 Umdrehung in der Minute macht.
Das Zeigerwerk nimmt die Kraft von der Minutenradwelle ab und teilt die Umdrehungen des Minutenrads über ein Wechselrad mit Wechseltrieb auf das Stundenrohr, das durch die Untersetzung ins Langsame 1/12 Umdrehung in der Stunde macht.
Der Stundenzeiger wird auf dem Stundenrohr, der Minutenzeiger auf dem sogenannten Viertelrohr, welches über eine Rutschkupplung (die das Zeigerstellen ermöglicht) mit der Minutenradwelle bzw. dem Minutenrohr verbunden ist, befestigt.
Die Krone dient zum Verstellen der Zeiger und zum Aufziehen des Uhrwerks.
Uhrenarmband
Uhrenarmbänder mit Dornschließe oder Faltschließe (einfach oder doppelt)
Leonardo-Ansatz
Armband aus Kautschuk
Uhrenarmbänder können grundsätzlich anhand folgender Eigenschaften unterschieden werden:
* Material: Metall (Edelstahl, Titan, Goldlegierungen), Leder (Alligator, Krokodil, Pferd, Hai, Rochen oder Strauß), Kunststoff, Kautschuk, Stoff, Keramik etc.
* Machart: Gliederband, Webband oder Vollmaterial
* Schließe: Dorn- oder Faltschließe (einfach oder doppelt, als Bügel oder Drücker) bzw. keine Schließe
* Anbringung des Armbandes an der Uhr: Befestigung an den Bandanstößen des Uhrengehäuses, wobei eine Dornschließe bei 12 Uhr montiert wird; Integration in das Uhrengehäuse oder Durchfädeln durch Stege an den Bandanstößen (z. B. bei NATO Strap Band). Ein flexibles System zur fugenlosen Verbindung von Armband und Uhr ist der so genannte Leonardo-Ansatz.
* Ausprägung: Zweiteilig (Ober- und Unterteil) und einteilig: z. B. NATO Strap Band, Unterleg-Uhrenarmband mit einem Unterlegteil unter dem Gehäuse und breite Armbänder, in die das Uhrengehäuse integriert ist
* Armbandlänge: normale Länge zum Tragen um das nackte Handgelenk oder große Länge zum Tragen über der Kleidung (z. B. Taucheranzug, Fliegerkombi)
* Verarbeitungstechniken: Rembordé Verfahren (Rembordieren: Oberleder wird um die Kanten des Futterleders gelegt und unter einer definierten Kombination von Wärme und Druck mit diesem fugenlos und fasertief verklebt), Turned Edge Technology (das Oberleder wird über das Inlay geschlagen. Das Futterleder wird dann an der Unterseite des Inlays angebracht und mit dem Oberleder vernäht) und schnittkantige Verarbeitung (Coupé Franc, Ober- und Futterleder werden miteinander verbunden, die Kanten offen gelassen. Die Schnittkanten werden mit Lack versiegelt).
Bei Uhrenarmbändern aus Leder unterscheidet man zwischen Oberleder und Futterleder. Das Oberleder ist die sichtbare Seite des Armbandes. Der jeweiligen Tierart entsprechend gelangen unterschiedliche Hautabschnitte zur Verarbeitung. Das Futterleder ist die Innenseite des Armbandes. Die Qualität des Futterleders ist entscheidend für die Lebensdauer des Bandes, da dieses durch das Tragen auf der Haut ständig Feuchtigkeit, Abrieb, Parfums, Cremen und Transpiration ausgesetzt ist. Für Personen mit Hautallergien bieten Armband-Hersteller Lederarmbänder mit No-Allergy-Beschichtung auf der Futterlederseite an. Armbänder für Uhren können mit den unterschiedlichsten Funktionen ausgestattet sein. Auf einem IDentification Armband z.B. werden persönliche Daten, Zutrittsberechtigungen oder Geldwerte gespeichert. Gerade für den Sport ist eine hohe Widerstandsfähigkeit erforderlich. Neben Kunststoff-Bändern haben sich hier Armbänder aus bearbeitetem Naturkautschuk, die hochelastisch und gleichzeitig extrem stabil, wasserfest und hautfreundlich sind, durchgesetzt. Es gibt mittlerweile auch Armbänder aus Leder, die extrem wasserfest sind. Durch die Erfindung der Rembordier-Technologie ist es möglich, auch luxuriöse Lederarmbänder mit sehr hoher Wasserbeständigkeit zu fertigen, wie zB. ein 100 m Water-Resistant Alligator-Armband.
Verschiedene Typen
Chronometer
Als Chronometer (griech. „Zeitmesser“) dürfen Armbanduhren mit Werken bezeichnet werden, die in einem Test bei einer offiziellen Prüfstelle eine festgelegte Ganggenauigkeit bewiesen haben.
Einsatzuhren
Einsatzuhren sind speziell für militärische oder sonstige (z. B. Polizei, Taucher und Feuerwehr) Einsatzkräfte konzipierte Armbanduhren. Besondere Merkmale dieser Art von Zeitmesser sind, je nach Einsatzart, Robustheit gegenüber Erschütterungen und Umgebungstemperaturen, Wasserdichtigkeit, Nachtablesbarkeit und Anzeige der verstrichenen Einsatzzeit.
Elektronische Armbanduhren
Tissot Two-Timer, die erste erschwingliche Armbanduhr mit Analog- und Digitalanzeige
erste Funk-Armbanduhr der Welt, JUNGHANS MEGA (analoge Ausführung)
Verschiedene Ansätze sind unternommen worden, mit Hilfe elektronischer Komponenten genauere Uhren zu bauen, so beispielsweise die Stimmgabeluhr, bei der die von einer elektrisch angetriebenen Stimmgabel vorgegebene Frequenz als Taktgeber verwendet wird. Durchgesetzt hat sich auf dem Markt allerdings die Quarzuhr, die heute von den Verkaufszahlen her den Hauptteil des Weltuhrenmarktes ausmacht. Bei ihr sorgt ein Quarzkristall, der unter Stromfluss schwingt, für die Taktung. Quarzuhren können über eine digitale Anzeige (anfangs mit LEDs, später mit stromsparenderen Flüssigkristallen) oder über eine Anzeige mit Zeigern (Analoguhr) verfügen, wobei auch zunehmend Mischformen (Hybrid) auf den Markt kommen. Nach einem Boom in den 1980er Jahren wurde die Digitalanzeige zunehmend wieder von der Analoganzeige verdrängt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist allerdings wieder ein Ansteigen bei der Herstellung von Digitaluhren zu erkennen, das auch durch neuartige modische LCD-Anzeigen bedingt ist. 1990 wurde von Junghans mit der MEGA 1 die erste funkgesteuerte Armbanduhr vorgestellt (Funkuhr), damit hat der Wettlauf um die ganggenaueste Uhr ein Ende gefunden.
Mechanik-Renaissance
Mit dem Siegeszug der Mikroelektronik war es plötzlich möglich, sehr günstig vergleichsweise genaue Uhren mit Quarzwerk herzustellen, was die traditionelle Uhrenindustrie deutlich veränderte. Es kam zu einer Konzentration der Uhrwerk-Hersteller, die in einer monopolartigen Stellung der Schweizer ETA SA mündete. Diese gehört zur Swatch-Group ebenso wie die Uhrwerkehersteller Frederic Piguet (FP) und Nouvelle Lémania, die beide weitgehend für die umfangreiche Luxusuhrensparte der Swatch-Group (Glashütter Uhrenbetrieb, Union Glashütte, Breguet, Blancpain, Rado, Tissot, Omega, Longines und Hamilton) arbeiten.
Ende der 1980er Jahre wurde das hochwertige Preissegment der aufwändig gearbeiteten mechanischen Uhr als Luxusgegenstand wieder beliebter. Die Mikroelektronik und die damit einhergehenden Verbesserungen der feinmechanischen Herstellungsmethoden erlauben neue Eigenschaften, die mit traditionellen Methoden nicht machbar waren. Die vorher weit verbreitete einfache mechanische Armbanduhr ist dagegen fast völlig verschwunden und von der sehr genauen und wartungsarmen Quarzuhr verdrängt.
Die große Zahl an heute vorhandenen Marken mechanischer Armbanduhren darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in vielen Uhren einige wenige Werke, sog. Kaliber eingebaut sind, die von Uhrwerksherstellern wie z. B. der ETA SA hergestellt werden. Nur wenige Luxusuhrenhersteller, sogenannte Uhrenmanufakturen, stellen alle wesentlichen Teile ihrer Uhren selbst her.
Die Luxusuhrenhersteller lassen sich im wesentlichen auf drei Eigentümergruppen aufteilen: Swatch Group, die französische LVMH mit den Marken TAG Heuer, Zenith und Dior Watches und die südafrikanische Richemont/Vendome Luxury Group. Richemont übernahm zuletzt im Jahr 2000 für 3,0 Mrd. Schweizer Franken die LMH Holding von ehemals Vodafone-Mannesmann, der solche bekannte Uhrenmarken wie IWC, A. Lange & Söhne und Jaeger-LeCoultre gehörten. Außerdem hält Richemont die Uhrenmarken Cartier, Piaget, Baume & Mercier, Panerai und Vacheron Constantin. Unabhängige Hersteller sind noch Rolex, der hochexklusive Patek Philippe und die deutsche Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte.
Neben diesen großen Marken haben sich in Deutschland eine Reihe kleinerer selbständiger Uhrenmarken etabliert, die aber weitgehend von den Rohwerken der ETA SA abhängig sind und diese, teilweise mit Veränderungen, in ihre Gehäuse einbauen. Unter anderem sind das die Hersteller MeisterSinger, Junghans, Sinn, Stowa, Askania und Chronoswiss.
Die Arbeitsteilung in der Herstellung des Rohwerks, dem sog. Ébauche, dem Einbau in das Gehäuse und der Verkauf unter eigenen Markennamen hat allerdings eine lange Tradition.
Komplikationen
Die einfache Armbanduhr hat zwei oder drei Zeiger (ohne bzw. mit Sekundenanzeige). Dazu gibt es weitere sogenannte Komplikationen, also technische Finessen, wie:
* Minutensprung
Armbanduhr mit Fernbedienungs funktion
* Datumsanzeige (1 bis 31)
* Große Datumsanzeige
* Automatischer Aufzug (Automatik)
* Wochentag
* Mondphase
* Zweite Zeitzone
* Anzeige für Gangreserve
* Stoppuhr (Chronograph)
* Rattrapante: Schleppzeiger-Chronograph, der Zwischenzeiten anzeigen kann
* 7-Tages-Werk: eine Feder, die 7 Tage statt 42h bis 48h Gangreserve bietet
* Wecker
* Tourbillon, eine rotierende Lagerung der Hemmung, um die Ganggenauigkeit zu erhöhen
* Vollkalendarium mit Monat, teils mit vierstelliger Jahreszahl
* Ewiges Kalendarium, schaltet stets das korrekte Datum unter Berücksichtigung von Schaltjahren und Monatslänge (28, 29, 30 oder 31 Tage)
* Minutenrepetition, ein Schlagwerk, das die Zeit akustisch anzeigt
Eine mechanische Luxusuhr wie die Destriero Scafusia von IWC ist mit 21 Funktionen ausgestattet und kostete 178.000 €.
Die Grande Complication (Große Komplikation) gilt als höchste Uhrmacherkunst, da sie den ewigen Kalender mit Mondphase, Minutenrepetition und Chronographenmechanismus, teils auch mit Tourbillon in einer Armbanduhr kombiniert.
Finissierung
Skelettiertes Uhrwerk
Neben der technischen Verfeinerung durch zahlreiche Zusatzfunktionen ist die mechanische Nachbearbeitung ein Qualitätsmerkmal von Uhrwerken.
In erster Linie handelt es sich dabei um eine Oberflächenvergütung der Bestandteile des Werkes durch besondere Schlifftechniken wie Genfer Streifen, Perlschliff oder dem Sonnenschliff auf Rädern. Ebenfalls gebräuchlich sind Vergoldungen sowie polierte oder gebläute Schrauben. Bei der Skelettierung des Werkes sind alle starren Teile bis auf das mechanisch notwendige Maß durchbrochen, so dass man durch das Werk blicken kann.
Derartig aufwendige Vergütungen einer Skelettuhr sind meistens durch einen Glasboden und/oder ein fehlendes Zifferblatt sichtbar.
Wirtschaft [Bearbeiten]
Die Tochterfirma ETA SA des Swatchkonzerns besitzt nach Angaben der am 19. November 2004 abgeschlossenen Untersuchung der schweizerischen Wettbewerbskommission (Weko) bei den in der Schweiz hergestellten mechanischen Rohwerken bis zu einem Preis von 300 SFr pro Stück eine marktbeherrschende Stellung. Zudem dominieren sieden Weltmarkt bei den höherpreisigen Produkten.
Eine Armbanduhr ist ein Zeitmessgerät (Uhr), das mit Hilfe eines Bandes um das Handgelenk getragen wird, bei Rechtshändern meistens am linken, bei Linkshändern am rechten Arm.
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Tragbare Uhren wurden nachweislich bereits etwa um 1500 von Peter Henlein gebaut, allerdings in Form von Taschenuhren. Es gab jedoch vermutlich schon vorher tragbare Uhren. Sie wurden durch die Erfindung der Zugfeder möglich, die den Antrieb und die Unruh (Drehpendel) als Ersatz für das hängende Pendel als taktgebendes Element erlaubte. Durch sie konnten die Uhren auf handliche Größe schrumpfen. Lange Zeit herrschte jedoch die Taschenuhr vor.
Eine weitere Miniaturisierung des Uhrwerkes ließ zur Wende des 20. Jahrhunderts die Uhr auf Armbandgröße schrumpfen. Um diese Zeit wurde es allmählich Mode, die armbanduhrgroßen Damentaschenuhren am Handgelenk zu tragen. Diese Mode galt zunächst als „weibisch“ – Herren benutzten weiterhin die Taschenuhr an der Uhrkette. Diese erwies sich für manche Verwendungen jedoch als unhandlich, zum Beispiel für Piloten, die in ihren damals spärlich mit Bordinstrumenten ausgestatteten Flugzeugen auf eine schnelle und präzise Zeitmessung angewiesen waren. Der brasilianische Flugpionier Alberto Santos-Dumont ließ sich von dem befreundeten Pariser Uhrmacher Louis Cartier eine Uhr für Flieger bauen, die am Armband getragen wurde: Die Cartier Santos gilt als erste Armbanduhr für Männer.
Nachdem auch die Offiziere im Ersten Weltkrieg feststellten, dass sich ihre Taschenuhren im Winter und allgemein unter Kampfbedingungen als sehr unpraktisch erwiesen, setzte sich die Armbanduhr beim Militär und schließlich auch in der zivilen Gesellschaft schnell durch und war bei Kriegsende zum allgemeinen Standard geworden.
Die erste Automatikuhr (als Armbanduhr mit Pendelschwungmasse) wurde 1923 von John Harwood gebaut. Harwood wusste offenbar nicht, dass Abraham Louis Perrelet bereits um 1770 eine Taschenuhr mit Rotor und Wechsler (also beidseitig aufziehend) konstruiert hatte. Später baute Rolex eine Automatikuhr mit einseitig aufziehendem Rotor und ließ diese patentieren. Eine Automatic bezieht die Energie zum Spannen der Feder aus den Armbewegungen des Trägers.
Im Jahre 1970 wurde von Peter Petroff der Prototyp der ersten digitalen Armbanduhr entwickelt. Dieser wurde dann von den Firmen Hamilton Watch Company und Electro-Data weiterentwickelt.
Jede mechanische Armbanduhr hat als Schwingkörper eine Unruh. Diese schwingt mit einer durch die Unruhspirale vorgegebenen Schlagzahl, bei klassischen Uhren 18.000 (entspricht 2,5 Hz), bei modernen Uhren meist 21.600 (3 Hz) oder 28.800 (4 Hz) Halbschwingungen in der Stunde. Einige Schnellschwinger erreichen gar 36.000 Halbschwingungen in der Stunde (5 Hz). Die Unruh schaltet bei jedem Durchgang den Anker um. Durch diese Umschaltung ist es dem Gangrad möglich, einen Zahn weiter zu laufen. Der Anker und das Gangrad verhindern die freie Kraftabgabe der Zugfeder über das Räderwerk (siehe auch Isochronismus).
Das Räderwerk (auch Schwingungszählwerk genannt) ist eine Übersetzung ins Schnelle (von der Feder aus gesehen). Die Schaltdurchgänge der Hemmung werden daher hinuntergeteilt, bis das Minutenrad eine 1/60 Umdrehung in der Minute macht.
Das Zeigerwerk nimmt die Kraft von der Minutenradwelle ab und teilt die Umdrehungen des Minutenrads über ein Wechselrad mit Wechseltrieb auf das Stundenrohr, das durch die Untersetzung ins Langsame 1/12 Umdrehung in der Stunde macht.
Der Stundenzeiger wird auf dem Stundenrohr, der Minutenzeiger auf dem sogenannten Viertelrohr, welches über eine Rutschkupplung (die das Zeigerstellen ermöglicht) mit der Minutenradwelle bzw. dem Minutenrohr verbunden ist, befestigt.
Die Krone dient zum Verstellen der Zeiger und zum Aufziehen des Uhrwerks.
Uhrenarmbänder können grundsätzlich anhand folgender Eigenschaften unterschieden werden:
Bei Uhrenarmbändern aus Leder unterscheidet man zwischen Oberleder und Futterleder. Das Oberleder ist die sichtbare Seite des Armbandes. Der jeweiligen Tierart entsprechend gelangen unterschiedliche Hautabschnitte zur Verarbeitung. Das Futterleder ist die Innenseite des Armbandes. Die Qualität des Futterleders ist entscheidend für die Lebensdauer des Bandes, da dieses durch das Tragen auf der Haut ständig Feuchtigkeit, Abrieb, Parfums, Cremen und Transpiration ausgesetzt ist. Für Personen mit Hautallergien bieten Armband-Hersteller Lederarmbänder mit No-Allergy-Beschichtung auf der Futterlederseite an. Armbänder für Uhren können mit den unterschiedlichsten Funktionen ausgestattet sein. Auf einem IDentification Armband z.B. werden persönliche Daten, Zutrittsberechtigungen oder Geldwerte gespeichert. Gerade für den Sport ist eine hohe Widerstandsfähigkeit erforderlich. Neben Kunststoff-Bändern haben sich hier Armbänder aus bearbeitetem Naturkautschuk, die hochelastisch und gleichzeitig extrem stabil, wasserfest und hautfreundlich sind, durchgesetzt. Es gibt mittlerweile auch Armbänder aus Leder, die extrem wasserfest sind. Durch die Erfindung der Rembordier-Technologie ist es möglich, auch luxuriöse Lederarmbänder mit sehr hoher Wasserbeständigkeit zu fertigen, wie zB. ein 100 m Water-Resistant Alligator-Armband.
Als Chronometer (griech. „Zeitmesser“) dürfen Armbanduhren mit Werken bezeichnet werden, die in einem Test bei einer offiziellen Prüfstelle eine festgelegte Ganggenauigkeit bewiesen haben.
Einsatzuhren sind speziell für militärische oder sonstige (z. B. Polizei, Taucher und Feuerwehr) Einsatzkräfte konzipierte Armbanduhren. Besondere Merkmale dieser Art von Zeitmesser sind, je nach Einsatzart, Robustheit gegenüber Erschütterungen und Umgebungstemperaturen, Wasserdichtigkeit, Nachtablesbarkeit und Anzeige der verstrichenen Einsatzzeit.
Tissot Two-Timer, die erste erschwingliche Armbanduhr mit Analog- und Digitalanzeige
Verschiedene Ansätze sind unternommen worden, mit Hilfe elektronischer Komponenten genauere Uhren zu bauen, so beispielsweise die Stimmgabeluhr, bei der die von einer elektrisch angetriebenen Stimmgabel vorgegebene Frequenz als Taktgeber verwendet wird. Durchgesetzt hat sich auf dem Markt allerdings die Quarzuhr, die heute von den Verkaufszahlen her den Hauptteil des Weltuhrenmarktes ausmacht. Bei ihr sorgt ein Quarzkristall, der unter Stromfluss schwingt, für die Taktung. Quarzuhren können über eine digitale Anzeige (anfangs mit LEDs, später mit stromsparenderen Flüssigkristallen) oder über eine Anzeige mit Zeigern (Analoguhr) verfügen, wobei auch zunehmend Mischformen (Hybrid) auf den Markt kommen. Nach einem Boom in den 1980er Jahren wurde die Digitalanzeige zunehmend wieder von der Analoganzeige verdrängt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist allerdings wieder ein Ansteigen bei der Herstellung von Digitaluhren zu erkennen, das auch durch neuartige modische LCD-Anzeigen bedingt ist. 1990 wurde von Junghans mit der MEGA 1 die erste funkgesteuerte Armbanduhr vorgestellt (Funkuhr), damit hat der Wettlauf um die ganggenaueste Uhr ein Ende gefunden.
Mit dem Siegeszug der Mikroelektronik war es plötzlich möglich, sehr günstig vergleichsweise genaue Uhren mit Quarzwerk herzustellen, was die traditionelle Uhrenindustrie deutlich veränderte. Es kam zu einer Konzentration der Uhrwerk-Hersteller, die in einer monopolartigen Stellung der Schweizer ETA SA mündete. Diese gehört zur Swatch-Group ebenso wie die Uhrwerkehersteller Frederic Piguet (FP) und Nouvelle Lémania, die beide weitgehend für die umfangreiche Luxusuhrensparte der Swatch-Group (Glashütter Uhrenbetrieb, Union Glashütte, Breguet, Blancpain, Rado, Tissot, Omega, Longines und Hamilton) arbeiten.
Ende der 1980er Jahre wurde das hochwertige Preissegment der aufwändig gearbeiteten mechanischen Uhr als Luxusgegenstand wieder beliebter. Die Mikroelektronik und die damit einhergehenden Verbesserungen der feinmechanischen Herstellungsmethoden erlauben neue Eigenschaften, die mit traditionellen Methoden nicht machbar waren. Die vorher weit verbreitete einfache mechanische Armbanduhr ist dagegen fast völlig verschwunden und von der sehr genauen und wartungsarmen Quarzuhr verdrängt.
Die große Zahl an heute vorhandenen Marken mechanischer Armbanduhren darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in vielen Uhren einige wenige Werke, sog. Kaliber eingebaut sind, die von Uhrwerksherstellern wie z. B. der ETA SA hergestellt werden. Nur wenige Luxusuhrenhersteller, sogenannte Uhrenmanufakturen, stellen alle wesentlichen Teile ihrer Uhren selbst her.
Die Luxusuhrenhersteller lassen sich im wesentlichen auf drei Eigentümergruppen aufteilen: Swatch Group, die französische LVMH mit den Marken TAG Heuer, Zenith und Dior Watches und die südafrikanische Richemont/Vendome Luxury Group. Richemont übernahm zuletzt im Jahr 2000 für 3,0 Mrd. Schweizer Franken die LMH Holding von ehemals Vodafone-Mannesmann, der solche bekannte Uhrenmarken wie IWC, A. Lange & Söhne und Jaeger-LeCoultre gehörten. Außerdem hält Richemont die Uhrenmarken Cartier, Piaget, Baume & Mercier, Panerai und Vacheron Constantin. Unabhängige Hersteller sind noch Rolex, der hochexklusive Patek Philippe und die deutsche Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte.
Neben diesen großen Marken haben sich in Deutschland eine Reihe kleinerer selbständiger Uhrenmarken etabliert, die aber weitgehend von den Rohwerken der ETA SA abhängig sind und diese, teilweise mit Veränderungen, in ihre Gehäuse einbauen. Unter anderem sind das die Hersteller MeisterSinger, Junghans, Sinn, Stowa, Askania und Chronoswiss.
Die Arbeitsteilung in der Herstellung des Rohwerks, dem sog. Ébauche, dem Einbau in das Gehäuse und der Verkauf unter eigenen Markennamen hat allerdings eine lange Tradition.
Die einfache Armbanduhr hat zwei oder drei Zeiger (ohne bzw. mit Sekundenanzeige). Dazu gibt es weitere sogenannte Komplikationen, also technische Finessen, wie:
Armbanduhr mit Fernbedienungs funktion
Eine mechanische Luxusuhr wie die Destriero Scafusia von IWC ist mit 21 Funktionen ausgestattet und kostete 178.000 €.
Die Grande Complication (Große Komplikation) gilt als höchste Uhrmacherkunst, da sie den ewigen Kalender mit Mondphase, Minutenrepetition und Chronographenmechanismus, teils auch mit Tourbillon in einer Armbanduhr kombiniert.
Neben der technischen Verfeinerung durch zahlreiche Zusatzfunktionen ist die mechanische Nachbearbeitung ein Qualitätsmerkmal von Uhrwerken.
In erster Linie handelt es sich dabei um eine Oberflächenvergütung der Bestandteile des Werkes durch besondere Schlifftechniken wie Genfer Streifen, Perlschliff oder dem Sonnenschliff auf Rädern. Ebenfalls gebräuchlich sind Vergoldungen sowie polierte oder gebläute Schrauben. Bei der Skelettierung des Werkes sind alle starren Teile bis auf das mechanisch notwendige Maß durchbrochen, so dass man durch das Werk blicken kann.
Derartig aufwendige Vergütungen einer Skelettuhr sind meistens durch einen Glasboden und/oder ein fehlendes Zifferblatt sichtbar.
Die Tochterfirma ETA SA des Swatchkonzerns besitzt nach Angaben der am 19. November 2004 abgeschlossenen Untersuchung der schweizerischen Wettbewerbskommission (Weko) bei den in der Schweiz hergestellten mechanischen Rohwerken bis zu einem Preis von 300 SFr pro Stück eine marktbeherrschende Stellung. Zudem dominieren sie [1] den Weltmarkt bei den höherpreisigen Produkten.