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Spiegel

Kosmetik – Kosmetikartikel individuell

Kosmetik
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Ausdruck Kosmetik (vom altgriechischen Adjektiv κοσμετικός kosmetikós, aus dem Verb κοσμέω kosméo „ordnen“, „schmücken“) bezeichnet die Körper- und Schönheitspflege, bzw. die Erhaltung, Wiederherstellung oder gar Verbesserung der Schönheit des menschlichen Körpers.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts verbreitete sich in Frankreich die Bezeichnung „cosmétique“, und erst um 1850 gelangte der Begriff Kosmetik von Frankreich aus in den deutschen Sprachraum, wo allgemein auch weiterhin von Schönheitsmitteln die Rede war, während im wissenschaftlichen Sprachgebrauch noch bis ins 18. Jahrhundert zwischen cosmetica medicamenta (Schminck-Arzteneyen) und ars cosmetica (Modearzneyen) unterschieden wurde.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Unterteilung
  • 2 Geschichtliches
    • 2.1 Prähistorische Zeit
    • 2.2 Frühe Hochkulturen
    • 2.3 Ägypten
    • 2.4 Griechen / Römer
    • 2.5 Frühes Christentum
    • 2.6 Früh- und Hochmittelalter
    • 2.7 Renaissance
  • 3 Gesetzgebung
  • 4 Wirtschaftliches
  • 5 Inhaltsstoffe
    • 5.1 Naturkosmetik
  • 6 Werbung

Unterteilung

Bestimmte Substanzen, die Kosmetika, reinigen, stabilisieren, vitalisieren, deodorieren oder parfümieren die Haut, Nägel und Haare. Auch natürliche Methoden und Übungen wirken kosmetisch; zu den bekanntesten dürften Kneippgüsse und Saunieren gehören. Die Grenzen zur Hygiene oder Wellness-Kuren sind fließend. Kosmetik will das Körperäußere verschönern und pflegen und ist abhängig vom jeweiligen Kulturverständnis eines Volkes. Viele kosmetische Produkte zielen und zielten darauf ab, die Alterung und die Begrenztheit des Körpers weniger sichtbar zu machen. Im alten Ägypten der Pharaonenzeit wurde die Nekrokosmetik mit Balsamierungsverfahren entwickelt, um einen Leichnam noch lange vor dem Verfall zu bewahren. Viele Kosmetika der Neuzeit wollen auch das Altern aufhalten oder weniger sichtbar machen.

Generell soll Kosmetik nicht nur verschönernd wirken, sondern mindestens ebenso das Lebensgefühl steigern; eventuell auch soziales Prestige ausdrücken. Das Zieren und Pflegen des Körpers ist so alt wie die Menschheit selbst.

Der heutige Markt für Kosmetik (Körperpflegemittel) lässt sich in 5 Segmenten nach Verwendungsgebiet beschreiben:

  • Reinigung, Pflege und Schutz: Dies sind beispielsweise Reinigungsmittel zum Waschen, Baden und Duschen (Seife, Duschgel und Badezusätze); Pflegeprodukte für Gesicht, Körper, Hände oder Füße (Hautcreme, Lotion, Körpermilch, Gel); Rasier- und Haarentfernungsmittel (Rasierschaum, Rasierseife, Rasierwasser); Produkte zum Schutz vor UV-Strahlung und Mückenstichen (Sonnenmilch, Sonnencreme, Repellent).
  • Zahn- und Mundpflege: Hierzu gehören beispielsweise Zahnpasta, Mundwasser und Mittel zur Pflege des Zahnersatzes (Reinigung, Haftung).
  • Haarbehandlung: Zu diesem Segment zählen Haarwaschmittel (Shampoo), Haarverformungsmittel (Dauerwelle), Haarfestiger, Haarfärbemittel.
  • Dekorative Anwendungen: Typische Vertreter dieses Segmentes sind Gesichts-Make-up (Rouge), Augenpflegemittel (Mascara, Lidschatten), Lippenpflegemittel (Lippenstift), Nagellack sowie Selbstbräunungsmittel.
  • Beeinflussung des Körpergeruchs: Hierzu gehören Parfüm, Eau de Toilette, Deodorant und Antitranspirant.

Geschichtliches

Prähistorische Zeit

Funde in Alicante und Lascaux weisen drauf hin, dass sich in prähistorischer Zeit Frauen ihre Gesichter mit roter Farbe bemalten. Bei den Indianern und in vielen afrikanischen Völkern sind ebenfalls Bemalungen von Gesichtern bis in die jüngste Neuzeit üblich gewesen.

Frühe Hochkulturen

Von den Assyrern und Babyloniern wurden aromatische Duftsubstanzen aus Hölzern, Pflanzenblüten und Harzen in Tempeln genutzt. Im alten Ägypten schminkten sich Männer und Frauen Lippen und Wangen mit roten Farbstoffen. Auch die Färbung von Augenbrauen, Augenlidern und Haaren (mit Henna, Kajal oder Indigo) war in Ägypten verbreitet.

Ägypten

Berühmt ist der hoch entwickelte Schönheitskult im Alten Ägypten, wo Schminke bereits 2000 Jahre vor den Pyramiden von Bedeutung war. Anders als in manchen späteren europäischen Epochen war bei den Ägyptern der Gedanke an körperlicher Reinheit und Hygiene sehr wichtig, sie kannten Reinheitsvorschriften, Dampfreinigungen und rituelles Kauen von Kräutern zur Mundreinigung. Seife als tägliches Mittel der Körperpflege kannten sie nicht, sie wuschen sich mit sodahaltigem Wasser, dafür hatten sie ein üppiges Arsenal an Geräten, Ölen, Fette, Salben, Duftstoffen, Essenzen und Schminke: Spiegel, Schminkbehälter, Kämme, Waschgeschirre, Pinzetten und Klingen zum Entfernen störender Haare, Perücken, Zinnober und roter Ocker für Lippen und Wangen, Henna für Haut, Haare, Fuß- und Fingernägel, für die Augen grüner Malachit oder grauer Bleiglanz und Kajal. In den medizinischen Papyri sind zahlreiche Rezepte, die nicht nur dem Vorbeugen oder Behandeln von Hautkrankheiten, sondern auch der Faltenreduzierung dienten. Auf das Schminken der Augen legten die Ägypter besonderen Wert, da dies auch eine medizinische Wirkung hatte: die mit Zusatzstoffen versehene schwarze Schminke beugte Augenkrankheiten vor. Aus diesem Grund waren auch Männer geschminkt. Das typisch ägyptisch wirkende Auge determinierte das Wort für „Schönheit“.

Griechen / Römer

In Athen wurden Schminken, Hautsalben, parfümierte Salben genutzt. Augenbrauen und Lippen schminkte die vornehme Griechin. Gesicht und Haut wurden mitunter mit weißer Schminke (Bleiweiß) bemalt. Der griechische Autor Theophrast nennt Zutaten und zahlreiche Rezepte für Salböle.

Bei den Römern veränderte sich mit zunehmenden Reichtum die Lebensweise von einfach hin zu einem luxuriösen Lebensstil. In Rom gab es importierte Duftstoffe aus Vorderasien, Haarperücken von germanischen Sklavinnen, Lippenstifte und andere Schminken. Die Seife wurde zunächst aus Gallien eingeführt. Die übermäßige Nutzung von Kosmetik wurde von einigen Römern durchaus skeptisch gesehen. Plautus betont in seiner “Gespensterkomödie” Mostellaria, dass am besten riecht, wer gar nicht riecht.[4] Die Kosmetik war in der Antike ein Bestandteil der Medizin. Der römische Arzt Galenus von Pergamon begründete den wissenschaftlichen Zweig der Zubereitung von Pharmapräparaten und Kosmetika. Nach seinem Namen nennt man diesen wissenschaftlichen Zweig Galenik. Berühmt wurde auch die Kaltcreme von Galenus, deren Bestandteile Rosenwasser, Olivenöl und Bienenwachs waren. Diese Kaltcreme wurde bei trockener und bei faltiger Haut eingesetzt.

Frühes Christentum

Im Neuen Testament (Mk. 14,3) wird Jesus in Betanien von einer Frau mit kostbarem Nardenöl aus einen Alabastergefäß gesalbt. Zu Sakramenten wie Taufe, Firmung und Krankensalbung sind Salböle erforderlich. Für hygienische und medizinische Zwecke ist die Verwendung von Ölen oder Salben bei frühen Kirchenschriftstellern akzeptiert. Öle werden über Reliquien geschüttet und sollen über den Kontakt mit dem Heiligen ein wundertätiges Potenzial erhalten.

Frühe christliche Autoren hatten in der Regel Vorbehalte gegen Kosmetik. Auch die Frau sollte innere Werte höher schätzen als äußere Schönheit. Überdies betonen etwa Tertullian und Cyprian, dass Kosmetik den göttlichen Schöpfungsakt nicht respektiere. In gewisser Weise wurde die kosmetische Beeinflussung des Äußeren als persönliche Herausstellung gegenüber anderen Menschen und als narzisstische Haltung kritisiert.

Früh- und Hochmittelalter

Im Frühmittelalter mag die Haltung der Kirchenschriftsteller mit zu einer abnehmenden Nutzung von schönheitsfördernden Kosmetika beigetragen haben. Kostspielige kosmetische Mittel wurden als heidnisch verdammt. Eine Frau, die ihr Gesicht und ihre Lippen bemalte, konnte in den Verdacht geraten, eine Hure zu sein. Im Osten des römischen Reiches ist die Tradition der Kosmetiknutzung mit der islamischen Eroberung nicht abgerissen. Im Islam wurde insbesondere auch die Duft- und Parfümkosmetik ausgebaut. Das größte Rosenanbaugebiet Europas in Bulgarien zur Herstellung von Rosenöl verdankt sein Entstehen der islamischen Liebe zu schönen Düften. Im Westen mag auch die Tatsache, dass traditionelle Rohstoffe (exotische Duftstoffe) nicht mehr oder nur noch schwer zu bekommen waren, zu einem Niedergang der Kosmetikkultur beigetragen haben.

Renaissance

Erst in der Renaissance gewinnt die Kosmetik wieder an Bedeutung. Es werden Perücken getragen, Puder wird angewendet, Parfüms zur Überdeckung des Körpergeruchs kommen in Mode.

Gesetzgebung

Im Gesetz sind Kosmetische Mittel über ihre Zweckbestimmung definiert. Sie sind demnach – Produkte, die ausschließlich oder überwiegend dazu bestimmt sind, äußerlich am Körper des Menschen oder in seiner Mundhöhle zur Reinigung, zum Schutz, zur Erhaltung eines guten Zustandes, zur Parfümierung, zur Veränderung des Aussehens oder dazu angewendet zu werden, den Körpergeruch zu beeinflussen.

Seit 1976 unterliegen Kosmetika einer einheitlichen europäischen Gesetzgebung, der Kosmetik-Richtlinie. In dieser, inzwischen vielfach aktualisierten Richtlinie, werden neben der Definition noch die Sicherheitsanforderungen an die Produkte und die Anforderungen an die Kennzeichnung geregelt. In weiteren Anhängen finden sich Stofflisten mit verbotenen oder eingeschränkt zugelassenen Stoffen sowie Listen mit explizit zugelassenen Konservierungsstoffen, UV-Filtern und Farbstoffen (Positivlisten). In Deutschland unterliegen kosmetische Mittel der Kosmetik-Verordnung und dem übergeordneten Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Dort finden sich ergänzende Vorschriften zum Schutze des Verbrauchers vor Täuschung.

Das Kosmetikrecht sieht vor, dass der verantwortliche Hersteller bzw. Importeur die gesundheitliche Unbedenklichkeit seiner Produkte vor der Vermarktung feststellt. Hierzu benötigt er einen Sicherheitsbewerter, der persönlich dafür verantwortlich zeichnet, dass das kosmetische Mittel bei bestimmungsgemäßer und vernünftigerweise vorhersehbarer Verwendung sicher ist. Diese Regelung stellt ein wichtiges Instrument des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes dar.

Am 22. Dezember 2009 wurde die EU Kosmetikverordnung 1223/2009 im Amtsblatt der Europäischen Kommission veröffentlicht. Diese ab dem 11. Juli 2013 gültige Verordnung wird die EG-Kosmetik-Richtlinie und die meisten nationalen Regelungen ablösen. Wegen der mit dieser Änderung verbundenen administrativen Vereinfachung stand der Gesetzesentwurf unter der Überschrift „Simplification” (Vereinfachung). Darüber hinaus hat die Verordnung das Ziel den Schutz der menschlichen Gesundheit in hohem Maße zu gewährleisten. Beispielhaft für Änderungen bzw. Neuerungen sind: Die Verantwortlichkeiten werden klarer und genauer definiert. Die Anforderungen an die Sicherheitsbewertung sind detaillierter als bisher. Nanomaterialien werden speziell geregelt. Das Symbol einer Sanduhr kann zukünftig die Worte „Mindestens haltbar bis …“ ersetzten. Ebenfalls neu aufgenommen wurde die Marktüberwachung.

Wirtschaftliches

Im Jahr 2007 wurden in Deutschland folgende Mengen an Kosmetikprodukten hergestellt:

Produkt Menge t/Jahr
Parfüm 287
Duftwässer 4309
Schminkmittel (Augen) 1370
Schminkmittel (Lippen) 3170
Handpflegemittel 14106
Nagelpflegemittel 2190
Fußpflegemittel 4483
Schminkmittel (Gesicht) 6270
Produkt Menge t/Jahr
Sonnenschutzmittel 11670
Flüssige Haarwaschmittel 135110
Haarsprays 35970
Haarfärbemittel 55080
Zahnputzmittel 73260
Duschbäder 99400
Schaumbäder 42380

Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW) setzt sich für die ca. 45.000 Beschäftigten in diesen beiden Industriebereich ein.

Die Pro-Kopf-Ausgaben für Kosmetika lagen in Deutschland bei etwa 153 € pro Jahr. Damit liegt Deutschland nur im westeuropäischen Mittelfeld. Der wirtschaftlich bedeutendste Sektor, die Haarpflegemittel, erzielten einen jährlichen Umsatz von über 3 Milliarden €, dicht gefolgt von der Hautkosmetik.

Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln sind innerhalb der Europäischen Union auf den jeweiligen Verpackungen angegeben. Beginnend mit dem Hinweis „Ingredients“ erscheinen die Bestandteile in absteigender Reihenfolge ihrer Konzentration. Rohstoffe, mit einem Anteil von weniger als 1 Prozent, erscheinen am Ende in ungeordneter Reihenfolge. Die Inhaltsstoffe eines Produktes sind nicht nur vollständig aufgelistet, sondern sie folgen dabei einer einheitlichen Nomenklatur (INCI = International Nomenclature Cosmetic Ingredients) und gewähren damit eine hohe Transparenz sowohl für Verbraucher, Behörden, Testinstitute als auch für andere interessierte Kreise. Neben den INCI Bezeichnungen werden auch die Funktionen der Stoffe angegeben. Insgesamt werden 63 verschiedene Funktionen kosmetischer Inhaltsstoffe beschrieben.

Naturkosmetik

Eine einheitliche oder gar international akzeptierte Definition für Naturkosmetik existiert nicht. Üblicherweise versteht man darunter kosmetische Produkte, die ihrem Anspruch nach schonender für Mensch und Umwelt und aus „natürlichen“ (naturnah, naturidentisch) oder „ökologisch“ angebauten Rohstoffen hergestellt sind. In Ermangelung einer Definition existieren verschiedene Zertifizierungen mit teilweise deutlich voneinander abweichenden Kriterien. Beispiele hierfür sind NaTrue, BDIH und ECOCERT.

Werbung

Nach Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) ist es verboten, „kosmetische Mittel unter irreführender Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung in den Verkehr zu bringen oder für kosmetische Mittel allgemein oder im Einzelfall mit irreführenden Darstellungen oder sonstigen Aussagen zu werben“. Als irreführend wird speziell hervorgehoben, wenn „einem kosmetischen Mittel Wirkungen beigelegt werden, die ihm nach den Erkenntnissen der Wissenschaft nicht zukommen oder die wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert sind“ oder „durch die Bezeichnung, Angabe, Aufmachung, Darstellung oder sonstige Aussage fälschlich der Eindruck erweckt wird, dass ein Erfolg mit Sicherheit erwartet werden kann“. Neben dieser klaren gesetzlichen Vorgabe kontrollieren sich auch die im Wettbewerb stehenden Unternehmen gegenseitig. Firmen, die sich über unzutreffende Werbung etwaige Wettbewerbsvorteile beschaffen wollen, müssen mit der Gegenreaktion ihrer Konkurrenten und den damit häufig verbundenen juristischen Konsequenzen rechnen. Trotz dieser engen Grenzen bedient sich die Kosmetik-Industrie einer reichen Bildersprache um Konsumenten für ihre Produkte zu gewinnen.

Die meisten Menschen zeigen eine deutliche Neigung, die Sprache für die Abbildung der Wirklichkeit zu halten. Sie schließen von der Existenz eines Wortes auf die Existenz eines entsprechenden Sachverhaltes. Daraus erwächst eine Form der Sprachverführung, die man Wort- oder Sprachrealismus nennt Kosmetik-Markennamen enthalten daher häufig mehr oder weniger direkt Hinweise auf Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der Produkte. Wenn Konsumenten einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen Namen und Eigenschaft des Produktes annehmen, unterliegen sie dieser Beeinflussungstechnik. Glaubt man an die Möglichkeit eines Gasaustausches durch die Poren der Epidermis, nur weil es in der deutschen Sprache das Wort Hautatmung gibt, ist man einer Sprachverführung durch den Wortrealismus erlegen Wenn beispielsweise Kosmetikartikel mit Ausdrücken wie „Aufbaustoffe“, „Cremebad“, „Schönheitsspülung“ oder „Nährcreme“ versehen werden und der Konsument diese Produktbezeichnungen mit den Produkteigenschaften gleichsetzt, liegt ebenfalls diese Beeinflussungstechnik vor. Objektiv ist es jedoch nicht möglich, den Körper oder die Haut von außen zu ernähren.

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Spiegel
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Dieser Artikel behandelt den Spiegel als reflektierende Oberfläche; zu weiteren gleichnamigen Bedeutungen siehe Spiegel (Begriffsklärung).

Ein Spiegel ist eine reflektierende Fläche – glatt genug, dass reflektiertes Licht nach dem Reflexionsgesetz seine Parallelität behält und somit ein Abbild entstehen kann. Die Rauheit der Spiegelfläche muss dafür kleiner sein als etwa die halbe Wellenlänge des Lichts. Eine rauere weiße Fläche remittiert ebenfalls alles Licht, jedoch wird dieses hierbei ungeordnet in alle Richtungen gestreut.
Spiegelbild einer Vase

Auch nicht sichtbare elektromagnetische Wellen können an geeigneten Flächen gespiegelt werden.

Die Transparenz und Absorption (halbtransparent, nicht-transparent, wellenlängenabhängige Transparenz oder Absorption) des Spiegels hat Einfluss auf Helligkeit und Farbe des Spiegelbildes.
Inhaltsverzeichnis
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* 1 Eigenschaften des Spiegelbildes
* 2 Formen und Verwendung
o 2.1 Plane Spiegel
o 2.2 Konvexe Spiegel
o 2.3 Konkave Spiegel
o 2.4 Sonstige Formen und Anwendungen
* 3 Beschichtungen der Oberfläche
o 3.1 Teildurchlässige Spiegel
+ 3.1.1 Metallbeschichtung
+ 3.1.2 Einwegspiegel
+ 3.1.3 Dichroitische Spiegel
* 4 Spiegel in der Gesellschaft
o 4.1 Symbolik
o 4.2 Aberglauben
* 5 Geschichte der Spiegelherstellung
o 5.1 Prähistorische Spiegel, Ägypten, Rom
o 5.2 Mittelalter
o 5.3 Frühe Neuzeit: Belegen mit Zinnfolie unter Verwendung von Quecksilber
o 5.4 Moderne: Beschichtung mit Silber und Aluminium
* 6 Verwandte Themen
* 7 Einzelnachweise
* 8 Weblinks

Eigenschaften des Spiegelbildes [Bearbeiten]

Planspiegel (ebene Spiegel) liefern ein gleichgroßes virtuelles Spiegelbild. Tripelspiegel liefern seitenverkehrte, auf dem Kopf stehende Bilder.

Das Spiegelbild in einem ebenen Spiegel gibt sowohl Längen als auch Winkel wahrheitsgetreu wieder. Der Spiegel vertauscht allerdings die ihm zugewandte mit der ihm abgewandten Seite. Dadurch wechselt die Händigkeit. Wenn sich der Beobachter in die Lage seines Spiegelbildes versetzen möchte, so erscheint es ihm, als ob rechts und links vertauscht wären – alles erscheint im Wortsinne spiegelbildlich. Es liegt also nahe, die falsche Händigkeit als eine Vertauschung von rechts und links zu interpretieren, was dann zum scheinbaren Widerspruch führt, dass im Gegensatz dazu oben und unten nicht vertauscht wird. Um in diesem Bild zu bleiben, kann man formulieren, dass der Spiegel nicht links und rechts, sondern vielmehr vorn und hinten vertauscht.

Fällt der Blick über zwei Spiegel auf das Objekt, erscheint es wieder mit richtiger Händigkeit. Man kann nur durch Verwendung von zwei Spiegeln sich selbst so betrachten, wie man von anderen gesehen wird.

Wenn der Spiegel nicht eben ist, ist das Spiegelbild verzerrt. Bei konvexen Spiegeln wie einer Kugeloberfläche erscheint das (virtuelle) Spiegelbild immer verkleinert. Durch Hohlspiegel kann ein vergrößertes (reelles) Spiegelbild erzielt werden. Das Abbild entsteht in der entfernungs- und krümmungsabhängigen Fokusebene. Mit welligen Spiegeln können Zerrbilder erzeugt werden.
Formen und Verwendung [Bearbeiten]
Vergleich zwischen Alltagsspiegel und optischem Spiegel durch Aufsetzen einer Kugelschreiberspitze
Porroprismensystem in 3D-Darstellung

Spiegel können nach ihrem Aufbau unterteilt werden. Zum einen gibt es Spiegel für alltägliche Zwecke, die nach heutiger Machart aus einer hinten mit Aluminium beschichteten Glasplatte bestehen. Früher verwendete man Silber. Die Metallschicht ist hinten durch eine Lackschicht vor Oxidation geschützt. Die Reinigung der Sicht-Seite von Staub, Wasserrändern und anderen Verschmutzungen, z. B. durch Berühren mit Fingern, ist gelegentlich erforderlich, jedoch verhältnismäßig unkritisch.

Im Gegensatz dazu sind optische Spiegel häufig so aufgebaut, dass die spiegelnde Fläche weitgehend offen vorne auf dem Trägermaterial aufgebracht ist. Das hat den Vorteil, dass die Grenzfläche vom Glas, die zweifach vom Strahl durchquert wird, entfällt und somit nicht in der Lage ist, Schatten- und Mehrfachbilder zu bewirken. Das Trägermaterial für einen solchen Spiegeltyp muss deshalb im Unterschied keineswegs transparent sein und kann damit ein relativ breites Spektrum an weiteren, gewollten Eigenschaften umsetzen, z. B. Bruchsicherheit, Abführung von Verlustenergie. Ein solcher Spiegel kann deshalb sogar aus Vollmaterial hergestellt werden, erfordert also für die Funktion selbst keinerlei Beschichtungen. Verschmutzungen sind hierbei nach Möglichkeit zu vermeiden und für die (seltene) Reinigung ist die bemühte Methode mit großer Vorsicht zu wählen.

Eine andere Variante von optischen Spiegeln wird durch Prismenspiegel und Strahlteiler realisiert, bei denen das Licht durch eine plane Glasfläche in den eher großvolumigen Glaskörper fällt und dann an einer Schräge unter Ausnutzung der Totalreflexion in eine andere Richtung teilweise oder vollständig abgelenkt wird, um nach etwas Weg wieder aus dem Glaskörper auszutreten. Ein solcher Spiegel benötigt somit keine reflektierende Schicht, sondern nutzt das Grenzschichtverhalten des Materials, in dem sich das Licht bewegt. Auf der anderen Seite der Grenzschicht ist typischerweise Luft zu finden. Bei diesem Konzept kann z. B. Kondensation, also Feuchtigkeit auf der Grenzfläche, die Funktion vorübergehend beeinträchtigen. Die Ein- und Austrittsflächen dagegen sind nur bedingt kritisch.
Plane Spiegel [Bearbeiten]

Die bekanntesten ebenen Spiegel sind die Garderoben- und Badezimmerspiegel im Haushalt. Für sie wird Floatglas verwendet, weil es besonders planparallel ist. Optische Planspiegel dienen in Versuchsaufbauten und/oder optischen Bänken der Umleitung von Strahlengängen in andere Richtungen.
Konvexe Spiegel [Bearbeiten]
konvexer Verkehrsspiegel

Konvexspiegel stehen als Verkehrsspiegel im Straßenverkehr an unübersichtlichen Kreuzungen und Ausfahrten. Ihre zweiachsig-konvexe Form ermöglicht es, die Straße trotz der geringen Spiegelfläche gut zu überblicken. Ihre Wirkungsweise entspricht der einer konkaven Linse, bildet also das Licht von einem weiten Bild auf ein deutlich kleineres Sichtfeld ab.

In Rück- und Seitenspiegeln an heutigen Fahrzeugen kann man den Verkehr hinter dem Fahrzeug beobachten, ohne sich umzudrehen. Diese Spiegel und auch Verkehrsspiegel sind ab einem bestimmten Punkt einachsig-konvex gekrümmt, um den Blickwinkel zu vergrößern und so den Toten Winkel zu eliminieren.
Konkave Spiegel [Bearbeiten]

Rasier- und Kosmetikspiegel sind konkave Hohlspiegel. Hier befindet sich der Betrachter innerhalb der Brennweite und sieht deshalb von sich selbst ein vergrößertes virtuelles Bild, ähnlich wie bei einer Lupe.
Lichtbündelung durch Parabolspiegel
Lichtbündelung durch halb-zylindrischen Spiegel

Konkave Spiegel oder Hohlspiegel werden auch für Spiegelteleskope verwendet. Sie erzeugen von weit entfernten Objekten in ihrer Brennebene ein reelles Bild, ähnlich wie konvexe Linsen. Gegenüber Linsenteleskopen besteht aber der Vorteil, dass keinerlei chromatische Aberration auftritt. Zudem verformen sich große Linsen durch ihr Eigengewicht, sodass für große Teleskope ausschließlich große oder unterteilte Spiegel verwendet werden – nur sie können ganzflächig gelagert, ausreichend dick und somit steif sein. Sehr große Spiegelteleskope besitzen rückseitige Stellelemente, um mögliche Verformungen und Abbildungsfehler zu kompensieren. Die Formgenauigkeit eines Spiegels muss jedoch etwa viermal höher sein als dies bei Linsenteleskopen der Fall ist (vgl. Brechungsgesetz, Reflexionsgesetz).

Die Abbildung von sphärischen Hohlspiegeln, d. h. von Spiegeln in der Form einer Kugelfläche, ist prinzipiell fehlerbehaftet, außer wenn ein Objekt auf sich selbst abgebildet wird. Sollen dagegen parallel eintreffende Strahlen von der gesamten Spiegeloberfläche in einem Punkt fokussiert werden, so muss ein Parabolspiegel verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit zur Beseitigung des Abbildungsfehlers bei sphärischen Spiegeln ist eine Korrekturplatte nach Bernhard Schmidt (siehe Schmidt-Teleskop).

Zur Fokussierung einer Punktlichtquelle in einem zweiten Punkt muss die Spiegelfläche die Form eines Ellipsoids haben (Beispiel: Lichtquellen mit Höchstdruck-Quecksilberdampflampen für die Fotolithografie).

Parabolspiegel werden auch in solarthermischen Kraftwerken verwendet, um das Sonnenlicht auf den Dampferzeuger zu konzentrieren und so möglichst hohe Temperaturen zu erreichen. Auch Autoscheinwerfer (außer den sogenannten Projektionsscheinwerfern) enthalten Parabolspiegel. Bei Projektionsscheinwerfern (Auto, Bühne) erzeugt ein sphärischer Spiegel ein Abbild neben der Glühwendel. Das Licht der Wendel und des Abbildes werden mit einer davor befindlichen asphärischen Linse parallel gerichtet.
Sonstige Formen und Anwendungen [Bearbeiten]
Mehrfach-Laserstrahl mit Spiegel und Linse

Bei optischen Tricks auf der Bühne in der Zauberkunst können Spiegel Gegenstände scheinbar verschwinden lassen. Unterhaltsame Beispiele dazu: siehe Unsichtbarkeit.

Zerrspiegel sind verformte Spiegel, deren bizarre Effekte früher auf Jahrmärkten zur Belustigung der Betrachter eingesetzt wurden.

Spiegel befinden sich auch teilweise in Endoskopen zur medizinischen Diagnostik (daher der Begriff Magenspiegelung) und zur Inspektion unzugänglicher Hohlräume.

Spiegel in Lasern und zu deren Strahlführung und -fokussierung ertragen besonders hohe Leistungsdichten, sie müssen dazu entweder besonders verlustarm reflektieren und/oder sie müssen die entstehende Wärme ableiten bzw. gekühlt werden. Man verwendet Interferenzspiegel und Metallspiegel. Erforderlich sind voll reflektierende Spiegel (Endspiegel, Fokussierspiegel) und teiltransparente Spiegel (10…99,9 % Reflexionsgrad, Auskoppelspiegel, Strahlteiler).

Rasierspiegel eines kubanischen Bauern

Unsichtbarkeits-„Gerät“

Zerrspiegel
Beschichtungen der Oberfläche [Bearbeiten]
Reflexionsvermögen für dicke Schichten von Aluminium (Al), Silber (Ag) und Gold (Au) bei senkrechtem Lichteinfall. Bei Wellenlängen unterhalb der Plasmakante fällt der Reflexionsfaktor stark ab. (Sichtbares Licht reicht von etwa 380 bis 780 nm.)

Durch die Art der Beschichtung kann man den gewünschten Wellenlängenbereich mit hohem Reflexionsfaktor vorgeben:

* Metallbeschichtungen reflektieren im sichtbaren Bereich gut (≈ 95 %), versagen aber bei Silber und Gold im UV-Bereich, wie im nebenstehenden Bild zu sehen ist.

* Dichroitische dielektrische Spiegel (Interferenzspiegel) bestehen aus mehreren transparenten Schichten mit abwechselnd jeweils unterschiedlicher Brechzahl auf einem Glassubstrat. Sie reflektieren nur in einem begrenzten Wellenlängenbereich sowie in einem begrenzten Einfallswinkel. Man kann sie so aufbauen, dass sie entweder nur in einem sehr schmalen Wellenlängenbereich sehr gut reflektieren (≈ 99,9 %) oder beispielsweise den gesamten IR-Bereich durchlassen (Kaltlichtspiegel bei Halogenlampen).

Als Substrat kommen auch Metalle, Kunststoffe und sogar einkristalline Stoffe zum Einsatz. Kriterien für die Substratwahl sind dessen Bearbeitbarkeit, Wärmeausdehnungskoeffizient, Preis und – besonders bei hohen Leistungen – die Wärmeleitfähigkeit. Zur Materialbearbeitung mit Kohlendioxidlasern werden oft Ganzmetallspiegel aus Kupfer eingesetzt.

Haushaltspiegel und Spiegel an KFZ (Außenspiegel, Scheinwerfer) bestehen aus einer Aluminiumschicht hinter Glas oder auf Plastwerkstoffen. Früher verwendete man für Haushaltspiegel Silberschichten, diese neigten jedoch zum Anlaufen und liefern ein leicht gelbstichiges Bild.

Silber- und Goldschichten, aber auch Kupfer sind jedoch für Infrarot gut geeignet. Die Reflexion im Mittleren und Fernen Infrarot korreliert mit der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit des verwendeten Metalls.

Für Ultraviolett werden Aluminium oder dielektrische Schichten verwendet.

Röntgenstrahlung kann nur in einem sehr flachen Winkel zur Oberfläche (Einfallswinkel ≈ 90°) von Metallen reflektiert werden. Ursachen sind die sehr geringe Kohärenzlänge und der Abstand der Atome, der etwa genauso groß ist wie Wellenlänge. Durch den flachen Auftreffwinkel wird der scheinbare Atomabstand verringert.

Für gute Abbildungseigenschaften muss ein Spiegel (z. B. in Spiegelreflexkameras, Spiegelgalvanometern und Spiegelteleskopen) im Gegensatz zu Haushaltspiegeln die Spiegelschicht vorn tragen (Oberflächenspiegel). Die Spiegelschicht muss in diesem Fall meist durch eine dünne, möglichst harte transparente Deckschicht vor Oxidation und mechanischer Beschädigung geschützt werden.

Als Interferenzspiegel werden oft auch als Spiegel ausgebildete Reflexionsgitter bezeichnet, sie bestehen aus einer mit mikroskopischen Rillen versehenen Spiegelschicht. Sie werden in Spektrometern und Monochromatoren verwendet, um einzelne Wellenlängen zu separieren.
Teildurchlässige Spiegel [Bearbeiten]
Metallbeschichtung [Bearbeiten]
Laserspiegel (Goldbeschichtung auf einkristallinem Silizium) eines Kohlendioxidlasers

Teildurchlässige Metallschicht-Spiegel beruhen auf einer Eigenschaft, die bereits auch unbeschichtete Glasoberflächen besitzen: Sie sind in einem breiten Wellenlängenbereich teilreflektierend.

Solche teiltransparenten Spiegel haben auf einer Glasscheibe eine reflektierende Schicht (Silber, Gold oder andere Metalle), die wesentlich dünner (einige 10 nm) ist als bei einem normalen Spiegel, so dass nur noch ein Teil des auftreffenden Lichts reflektiert wird und ein weiterer Teil absorbiert wird oder ungehindert hindurchtritt.

Halbdurchlässige Spiegel sind auch als „Spionspiegel“ oder Teilerspiegel bekannt und dienen als Strahlenteiler: Ein Teil des einfallenden Lichtes wird reflektiert, der Rest durchgelassen (eine Absorption werde hier vernachlässigt). Die jeweiligen Anteile lassen sich durch Wahl einer geeigneten Zusammensetzung der aufgetragenen Reflexionsschicht bestimmen.

Dünne Goldschichten reflektieren vorrangig im Infrarot, sind jedoch im sichtbaren Licht bläulich transparent.
Einwegspiegel [Bearbeiten]

Siehe Hauptartikel Einwegspiegel.
Dichroitische Spiegel [Bearbeiten]

Interferenzspiegel sind abseits ihrer Bemessungswellenlänge immer teiltransparent. Sie tragen auf einem Glassubstrat mehrere transparente Schichten mit abwechselnd jeweils unterschiedlicher Brechzahl. Die Dicke der Schichten beträgt die halbe Wellenlänge der zu reflektierenden Strahlung.

Interferenzspiegel reflektieren nur in einem begrenzten Wellenlängenbereich sowie in einem begrenzten Einfallswinkel, erreichen hierbei jedoch wesentlich höhere Reflexionsgrade (> 99,9 %) als dies mit Metallspiegeln (bis etwa 96 %) möglich ist.

Interferenzspiegel können auch als verlustarme teiltransparente Spiegel (Strahlteiler) sowie zur Aufteilung in verschiedene Wellenlängen bzw. als Farbfilter (Interferenzfilter) verwendet werden.
Spiegel in der Gesellschaft [Bearbeiten]
Symbolik [Bearbeiten]
Spiegelungen in der Kuppel des Reichstagsgebäudes, Berlin 2006
Schneewittchens Stiefmutter befragt den Zauberspiegel, deutsche Briefmarke, 1962

Der Spiegel ist ein äußerst zweideutiges Symbol. Einerseits gilt er als Zeichen der Eitelkeit und der Wollust. Andererseits symbolisiert er auch Selbsterkenntnis, Klugheit und Wahrheit: Ursprung für die heute noch gebräuchliche Redensart „Jemandem einen Spiegel vorhalten“ bzw. „Spiegelbild der Seele“. In den Augen mancher Christen ist der Spiegel auch ein Attribut Marias, weil sich in ihr gewissermaßen das Ebenbild Gottes, nämlich Jesus, spiegelt.

In antiken Kulturen stand der Spiegel als Abbild der Seele einer Person, in dem – je nach mythologischer Vorstellung – die Seele auch eingefangen und festgehalten werden konnte. Im Alten Ägypten waren die Worte „Spiegel“ und „Leben“ identisch. Keltinnen wurden aus demselben Grund mit ihrem Spiegel begraben. In der griechischen Mythologie wird Dionysos Seele von den Titanen in einem Spiegel gefangen. Die Reflexion seines Selbstbildes hielt Narziss auf dem Wasser fest. Auch im Buddhismus wird die Existenz des Menschen mit der Reflexion in einem Spiegel verglichen.

In der jüdischen Überlieferung dient der Spiegel zur Erläuterung der überragenden Rolle von Moses als Prophet. Maimonides vergleicht die göttliche Offenbarung mit der Erhellung einer Nacht durch den Blitz. Einigen Propheten wurde nur ein einziges Mal die Gnade eines solch blitzartigen Aufleuchtens gewährt, anderen wiederum des Öfteren, während Moses einer dauernden, ununterbrochenen Erleuchtung teilhaftig war. Die Rabbiner erklären, dass seine Seele die göttliche Botschaft wie von einem klaren Spiegel zurückwarf.

Im Neuen Testament wird der Spiegel von Paulus zum einen in Anknüpfung an die rabbinische Deutung als Bild für die dem Mose allerdings überlegene christliche Gotteserkenntnis benutzt (2 Kor 3,18 EU). Zum anderen dient der Spiegel (der damals als blank geputzte Metallplatte nur dunkel und verschwommen spiegeln konnte) als Bild für die (im Vergleich zur Liebe) unvollkommene irdische Erkenntnis:

„Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.(1 Kor 13,12 EU).“

In vielen Kulturen, so auch in der mitteleuropäischen Sagenwelt, gehören Spiegel und übersinnliche Erkenntnis (Weissagen, Wahrsagen) zusammen. Laut dem Volkskundler Trachtenberg haben noch im Mittelalter jüdische Gelehrte geglaubt, dass Spiegel beim Hineinsehen die Kraft der Augen wiedergeben und sie auf diese Weise stärkten. Gelehrte hätten deshalb während des Schreibens einen Spiegel vor sich hingestellt. Spiegelnde Oberflächen herzustellen hatte auch noch etwas Magisches an sich.

In Klöstern waren Spiegel zum Teil verboten, um die Eitelkeit nicht zu fördern. In der chinesischen Tradition sah man den Spiegel als Verbanner des Bösen, denn wenn das Böse in den Spiegel sieht und seine Missbildung sieht, überkommt es der Schreck. In der sozialen Umgebung bedeutete dies Loyalität und in der geistlichen Sichtweise sah man es als Attribut des weisen Mannes, der seinen Verstand dem Spiegel ähnlich äußert.

In Japan spielte der Spiegel eine herausragende Rolle; er war eine der kaiserlichen Kostbarkeiten neben dem Thron und dem Schwert. Die syntoinische Tradition assoziiert einen achtkantigen Spiegel mit der Symbolik des Elements Metall und des kosmischen Epos’ über die Sonnengöttin Amaterasu. Der Legende nach war es der Spiegel, der sie dazu gebracht hat, aus ihren Versteck herauszukommen und der Welt das Licht zurückzubringen. Der Spiegel, der die Göttin reflektiert und sie erweckt ist damit der Symbol der Welt, des Raums, in dem die Erscheinung entsteht. Der Spiegel wird mit der Zahl “8″ assoziiert und mit dem Symbol der göttlichen Vollendung. Der Spiegel ist ein Mondsymbol, denn er ist wie der Mond eine Reflexion der Erscheinung. Der Spiegel wird mit dem Wasser verglichen und dient dem Wahrsagen und zu magischen Ritualen bei den Völkern von Kongo, Bambara und Asien. In einer Schale mit Wasser oder in einem Spiegel sieht der Wahrsager die Geister. In Altrussland haben junge Frauen auch magische Rituale mit Spiegeln durchgeführt. Und zwar am Heiligabend stellte man einen großen Spiegel gegenüber einem kleineren, dazwischen stand eine Kerze. Dann bat man den Spiegel, seinen zukünftigen Mann zu zeigen und wenn dieser sichtbar wurde, musste man schnell “Gott stehe mir bei” rufen oder der Doppelgänger des Gezeigten würde aus dem Spiegel treten und der Frau viel Übel bringen, die ihn gerufen hat. Im Mittelalter wurde der Spiegel als die Reflexion des Gotteswortes und als Mittel seiner Deutung aufgefasst. Sich Gedanken machen bedeutete, einen Spiegel zu besitzen, der die göttlichen Gesetze widerspiegelt und diese dadurch erkennen zu können. Er ist ein Mittel, Himmelskörper und den Kosmos zu beobachten.

* In E. T. A. Hoffmanns Sammlung „Phantasiestücke in Callots Manier“, Unterkapitel: „Die Abenteuer der Sylvesternacht“ verkauft in der Erzählung „Die Geschichte vom verlorenen Spiegelbild“ der Protagonist Erasmus Spikher seiner im Bund mit dem Teufel stehenden Geliebten Giulietta sein Spiegelbild und damit seine Seele. (In der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach tut dieses Hoffmann selbst.)
* In einer Erzählung mit dem Titel „Spiegelgeschichte“ erzählt Ilse Aichinger das Leben einer Frau rückwärts, beginnend mit dem Tod bis hin zur Geburt.
* Ein autobiographisch-poetischer Film von Regisseur Andrei Tarkowski trägt den Titel Der Spiegel (1975), und diese nahmen in seiner Filmsprache immer eine gewichtige Rolle ein. (Tarkowski plante auch, über E. T. A. Hoffmann und unter anderem „Die Geschichte vom verlorenen Spiegelbild“ zu filmen.)
* N. Julvin „Enzyklopedie der Symbole“
* Herta Müller nennt ein Buch mit Essays zu ihrer Poetik Der Teufel sitzt im Spiegel. Das Sprichwort stammt von der Großmutter, schreibt sie, es soll vor Hoffart warnen.
* Die Verbindung Tod/Teufel mit einem Spiegel ist seit dem Spätmittelalter, verstärkt seit dem Barock ein Vanitas-Symbol. In Daniel Hoffers (*1470 †1536) Holzschnitt erscheinen Tod und Teufel der eitlen Schönen im Spiegel. Ein Holzschnitt “Der Teufel im Spiegel des eitlen Mädchens” stammt aus dem »Ritter von Turn«, Verlag Johann Bergmann von Olpe, Basel 1493;
* Grimms Märchen Schneewittchen; ferner bei Rainer Maria Rilke, Nikolaus Lenau und Annette von Droste-Hülshoff im Motiv des Doppelgängers.
* Giovanni Segantini zeichnet die Vanitá als Schöne, die sich eitel im spiegelnden Wasser betrachtet.[1]

Aberglauben [Bearbeiten]

Spiegel sind schon seit langem häufige Elemente des Aberglaubens. Beispiele hierfür:

* Wenn man einen Spiegel zerbricht, wird man sieben Jahre lang von Unglück heimgesucht, denn im Spiegel befindet sich ein Doppelgänger. Sollte man diesen verletzen, wird er sich rächen. Man kann das Unglück auch abwenden, wenn man die Splitter schwarz färbt oder sie in fließendes Wasser eintaucht.

* Man soll nicht in einen zerbrochenen Spiegel sehen, denn dort sieht man den Teufel. Alternativ kann man seine Energie verlieren, wenn man in den zerbrochenen Spiegel blickt, im schlimmsten Fall stößt einem ein Unglück zu.

* Sollte man einem kleinen Kind den Spiegel zeigen, kann es ängstlich oder oft krank werden.

* Wenn man aus dem Haus geht und feststellt, dass man etwas vergessen hat, sollte man in seine Widerspiegelung schauen, sonst wird man auf seinem Weg auf viele Hindernisse treffen.

* Im Hause eines Toten soll man alle Spiegel zuhängen, damit sich seine Seele dort nicht ansiedeln kann und die Lebenden erschreckt.

* Eine Frau darf nicht in den Spiegel schauen wenn sie menstruiert, schwanger ist oder gerade geboren hat, denn in dieser Zeit sieht sie ihr offenes Grab.

* Man sollte vor dem Spiegel nichts Böses sagen und auch sich selbst nicht kritisieren, denn er spiegelt das Gesagte.

* Man soll sich jeden Morgen vor den Spiegel stellen und ihn darum bitten, alles Böse im Haus zurückzuwerfen und alle, die in dem Haus wohnen, zu beschützen.

* Man kann seine Energie mit Hilfe des Spiegels aufladen, wenn man einige Minuten in seine Augen schaut, und zwar morgens vor Sonnenaufgang oder abends nach Sonnenuntergang. Die Erklärung hierfür ist, dass die Sonne die Energie wie ein Magnet anzieht.

* Im Schlafzimmer sollte der Spiegel den Schlafenden möglichst nicht widerspiegeln, sonst wird man unruhig schlafen. Man kann die Spiegel auch während der Nacht zuhängen. Wenn man unruhig schläft, sollte man einen großen Spiegel unter das Bett mit der Spiegelseite nach unten legen; er wird alle Einflüsse auf den Schlafenden zurückwerfen.

Geschichte der Spiegelherstellung [Bearbeiten]
Wasseroberflach als Spiegel
“Ännu sitter Tuvstarr kvar och ser ner i vattnet”, von John Bauer
Prähistorische Spiegel, Ägypten, Rom [Bearbeiten]

Der Spiegel ist so alt wie die Menschheit selbst, genau genommen sogar älter. Neben ruhenden Wasseroberflächen in der Natur dürften die ersten künstlichen Spiegel flache Schalen mit Wasser gewesen sein. Schmuck und Körperbemalung gehören seit der Steinzeit zum Menschen und damit auch das Bedürfnis, das Resultat des Schmückens und Bemalens an sich selbst zu sehen.

Die ersten von Menschen erschaffenen Spiegel entstanden möglicherweise schon in der Kupfersteinzeit oder in der Bronzezeit, indem man nun verfügbare Metalle zu diesem Zweck polierte. Um 3000 v. Chr. gab es bereits in Mesopotamien solche Bronzespiegel.
ägyptischer Spiegel, ca. 1300 v. Chr.
Spiegel aus massiven Silber, Fundstück aus Pompeji, Italien, 79 n.Chr.
Römischer Glasspiegel

In Çatalhöyük fand James Mellaart Spiegel aus Obsidian. Diese bestanden aus einer konisch grob behauenen Rückseite und einer flachen Vorderseite. Diese wurde glatt poliert und ist ein wenig konvex. Nach den herstellungstechnischen Experimenten wurde die Spiegelfläche zunächst grob zugehauen und dann mit groben und feinen Schleifsteinen, mit Sand, Lehm und Wasser poliert. Der Arbeitsaufwand aus einer Obsidiankugel einen Spiegel so herzustellen wird auf 8 Stunden geschätzt.

Aus dem alten Ägypten sind Spiegel aus polierten Bronze- und Kupferplatten bekannt. Sie treten seit dem Alten Reich in bildlichen Darstellungen auf und sind gut durch Funde belegt, da sie zur Standardausstattung von Frauenbestattungen gehörten. Diese Spiegel waren rund und hatten einen Griff, der meist aus einem anderen Material gefertigt war. Einige dieser Griffe sind reich verziert. Aus Ägypten stammen auch die ersten Behältnisse zur Aufbewahrung von Spiegeln. Alle erhaltenen Exemplare sind Handspiegel. [2]

Die erste schriftliche Überlieferung metallischer Spiegel in der Bibel findet sich in, Exodus 38,8 (Und machte ein Handfaß von Erz und seinen Fuß auch von Erz aus Spiegeln der Weiber, die vor der Tür der Hütte des Stifts dienten). Etruskische und griechische Spiegel wurden auf der Rückseite oftmals reich mit figürlichen Szenen dekoriert. Spiegel aus dem alten Griechenland haben oft auch einen Griff, der als Standbein fungierte, so dass man die Spiegel frei aufstellen konnte. Diese Standbeine sind oft in Form von stehenden Figuren gearbeitet. Daneben finden sich im 4. Jahrhundert v. Chr. die ersten Klappspiegel, deren Deckel, die die Spiegelfläche schützten, gerne reich verziert sind.

Römische Spiegel haben oft nicht mehr den langen Griff, wie er in den vorherigen Epochen üblich war, doch kommen diese Griffe auch weiterhin vor. In Pompeji wurde ein schöner Silberspiegel mit solch einem Griff gefunden. Klappspiegel waren auch beliebt. Sie konnten eine Metallspiegelfläche haben oder eine aus Glas. Die römischen Klappspiegel sind meist kleiner als die griechischen.

Die ersten Spiegel mit einer Spiegelfläche aus Glas werden von Plinius [3] beschrieben und sollen in Sidon erfunden worden sein. Die ältesten erhaltenen Exemplare stammen aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert. Sie sind in der Regel rund. Das Glas ist meist innerhalb einer Metallfläche eingelassen.
Mittelalter [Bearbeiten]

Im 14. Jahrhundert entstanden erstmals Spiegel, indem man Glaskugeln blies und, noch während sie glühten, in sie hinein Metalllegierungen einbrachte. Nach dem Erkalten zerteilte man diese Kugeln in Abschnitte und erhielt so konvexe Spiegelflächen.
Frühe Neuzeit: Belegen mit Zinnfolie unter Verwendung von Quecksilber [Bearbeiten]

Zum Ende des Mittelalters wurde die Technik der Glasspiegel weiterentwickelt, man stellte so genannte Quecksilber-Spiegel her. Dabei wurde Quecksilber auf dünne, auf Papier gelagerte, polierte Zinnfolien aufgetragen und mit einem weiteren, glatten Papierblatt bedeckt. Darauf wurde eine Glasplatte gelegt und leicht angedrückt, während die obere Papierschicht wieder entfernt wurde. Nach 10-20 Stunden Ruhe- und Presszeit und bis zu zwei Wochen Trocknungszeit war der Spiegel fertig [4].

Da sich Zinn und Quecksilber zu Zinnamalgam verbinden, wäre Zinnamalgam-Spiegel die korrekte Bezeichnung. Die Herstellung dieser Spiegel war ungleich aufwändiger als die Spiegelherstellung durch Einblasen der Legierung in Glaskugeln, wurde jedoch fast vier Jahrhunderte lang angewandt.
Moderne: Beschichtung mit Silber und Aluminium [Bearbeiten]

Im 19. Jahrhundert schließlich entstand der Silberspiegel. 1835 publizierte Justus von Liebig die Zeilen: “…wenn man Aldehyd mit einer Silbernitratlösung mischt und erhitzt, scheidet sich Silber auf der Wand des Glases ab und es entsteht ein brillanter Spiegel.”. Aber erst als Amalgamspiegel 1886 wegen ihrer Giftigkeit verboten wurden, ging man allgemein zur Silberspiegelfabrikation über. Zur genaueren Beschreibung der chemischen Zusammenhänge siehe auch: Silberspiegelprobe.

Heute presst man unter Vakuum Aluminiumfolie auf glatte Glasscheiben oder bedampft bzw. besputtert sie mit Aluminium.

Es gibt einfache Glaspiegel und wertvollere Kristallspiegel. Diese müssen mindestens 10% Oxide enthalten. Entweder Bleioxid (PbO) oder Bariumoxid (BaO), Kaliumoxid (K2O) oder Zinkoxid (ZnO). Siehe auch Kristallglas.
Verwandte Themen [Bearbeiten]

* Physikalische Betrachtungen finden sich unter Reflexion (Physik), Totalreflexion, Transparenz (Physik) und Linse (Optik).
* Einen Vergleich der Informations-Übertragungs-Leistung zwischen Spiegeln und Video-Systemen findet man unter Bildübertragung.
* Ein optisches Kinderspielzeug ist das Kaleidoskop.
* Die rechtwinklige Anordnung mehrerer Spiegel reflektiert Lichtstrahlen zurück zur Quelle, siehe Retroreflexion.
* Als toten Winkel bezeichnet man einen Bereich, der beispielsweise durch Rückspiegel nicht eingesehen wird.
* Das Spiegelstadium ist die Entwicklungsphase, in der sich ein Kind erstmals selbst wahrnimmt.
* Ein Heliograph nutzt einen Spiegel zur Reflexion von Sonnenlicht zu einem entfernten Beobachter.
* Das Schüfftan-Verfahren projiziert eine Kulisse auf eine Bühne.
* Der im Barock entstandene Spiegelsaal sollte durch optische Effekte den Eindruck von Pracht, Größe und Opulenz vermehren.

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